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Karlsruhe: Sicherheit in Karlsruhe: Blockaden, Polizei-Präsenz, Panik?

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Sicherheit in Karlsruhe: Blockaden, Polizei-Präsenz, Panik?

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    (Bildcollage)
    (Bildcollage) Foto: Archiv/Needham/Riedel

    Am vergangenen Samstag wurde mit einem Großaufgebot der Polizei der Filmpalast am ZKM geräumt - zwei Kinobesucher alarmierten die Polizei. Schlussendlich stellte sich die verdächtige Person als stark alkoholisierter Besucher heraus. Im mitgeführten, großen Rucksack - Ursache der Beunruhigung - leere Bierflaschen anstelle sicherheitsgefährdender Materialien. Die Angst vor dem Horror-Szenario "Terroranschlag" stellte sich im Nachhinein als unbegründet heraus.

    Nur zwei Tage später wird das schreckliches Szenario in Berlin Realität:  Ein Lkw rast in eine Menschenmenge auf einem Berliner Weihnachtsmarkt  - zwölf Menschen verlieren ihr Leben. Die Reaktionen auf den Anschlag: Wut, Trauer und mehr Sicherheitsmaßnahmen. In Karlsruhe stellt die Stadt als Sofortmaßnahme Fahrzeuge als Blockade zu den Zufahrten des Christkindlesmarkt auf dem Friedrichsplatz auf. In Ettlingen reagiert die Verwaltung mit Sandsäcken befüllten Streusandkisten als Absicherung.

    Wie empfinden die Karlsruher?

    Zusätzlich sind im gesamten Zuständigkeitsbereich des Karlsruher Polizeipräsidiums mehr Polizisten vor allem auf Weihnachtsmärkten im Einsatz - auf Anweisung des Innenministerium in Schutzwesten und ausgestattet mit Maschinenpistolen. Man will das Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung ernst nehmen, lautet der einstimmige Tonfall der zuständigen Behörden. Eine konkrete Bedrohung sieht man aktuell für Karlsruhe jedoch nicht.

    Doch wie empfindet die Karlsruher Bevölkerung die aktuellen Ereignisse - markiert der Anruf der Kinobesucher den Beginn einer neuen Entwicklung in Richtung nervöse Angst-Bewegung? Besteht Anlass zu Sorge, dass sich die gesunde Achtsamkeit in hysterische Panik wandelt?

    Bei der Karlsruher Polizei kann man diese Entwicklung nicht bestätigen. Die Zahl der Anrufe mit Meldung von verdächtigen Gegenständen oder Personen habe nicht überdurchschnittlich zugenommen - kein Vergleich zum starken Anstieg nach dem Terror-Anschlag in Paris im November 2015.

    Polizei: "Wollen, dass die Menschen sich melden"

    Es bleibe allerdings abzuwarten, wie die Entwicklung in den kommenden Tagen sein werde, so Polizeisprecher Martin Plate am Dienstag im Gespräch mit ka-news. Gleichzeitig sei es schwer, eine solche Aussage über ein zunehmendes Unsicherheitsgefühl in der Bevölkerung zu treffen - denn "wir wollen, dass sich die Menschen an uns wenden", so Plate und natürlich nehme man jeden Anruf ernst. Es gilt das Leitmotiv "lieber ein Anruf zu viel, als zu wenig".

    Auf Karlsruhes Straßen antworten die Passanten auf die Frage nach Terror-Angst überwiegend furchtlos. Zuhause bleiben? "Das bringt sowieso nichts. Man könnte ja sonst nirgends mehr hin gehen, nicht ins Kino, nicht an den Flughafen, dort gab es auch schon Anschläge", so Karlsruherin Bianca Ehrbrecht auf die Frage, ob sie sich unsicher fühle.

    Für den Filmpalast am ZKM war es der erste Polizeieinsatz in dieser Größenordnung - direkte Auswirkungen auf die Sicherheitskontrollen im Kino wird der Vorfall vorerst nicht haben. Die Sicherheitsdiskussion beschäftigte die Branche allgemein und man wolle auf Verbandsebene über gemeinsame Standards diskutieren, äußert sich das Unternehmen Cinestar auf Nachfrage. Und weiter: "Unsere Mitarbeiter sind angewiesen, noch wachsamer und aufmerksamer als sonst zu sein und etwaige Auffälligkeiten umgehend zu melden, um dann gegebenenfalls ein koordiniertes Vorgehen zu klären."

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