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Karlsruhe: Hauptbahnhof Karlsruhe: Überwachungskameras sollen Sicherheit verbessern

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Hauptbahnhof Karlsruhe: Überwachungskameras sollen Sicherheit verbessern

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    Das neue im Bau befindliche 1&1 Gebäude an der Schwarzwald-Allee.
    Das neue im Bau befindliche 1&1 Gebäude an der Schwarzwald-Allee. Foto: Carmele/TMC-Fotografie

    Die Deutsche Bahn AG (DB) will ihr Sicherheitsnetz am Karlsruher Hauptbahnhof erweitern – und zwar mit Überwachungskameras. "Die Installation der Videoüberwachung am Karlsruher Hauptbahnhof wird voraussichtlich im Oktober 2022 beginnen und bis Mitte 2023 fertiggestellt", teilt die Pressestelle der Deutschen Bahn auf Anfrage der ka-news.de-Redaktion mit.

    Das Sicherheitszentrum bekommt Unterstützung

    Jährlich investiere der Bahnkonzern etwa 170 Millionen Euro in die Sicherheit der Fahrgäste. "Rund 4.300 Sicherheitskräfte der DB sorgen in den Zügen und auf den Bahnhöfen für die Sicherheit von Fahrgästen und Mitarbeitenden und unterstützen damit die Arbeit von knapp 5.500 Bundespolizisten in Zügen und Bahnhöfen", sagt eine Sprecherin der Deutschen Bahn.

    Beamte der Bundespolizei an den Sicherheitskontrollen des Flughafens Köln/Bonn.
    Beamte der Bundespolizei an den Sicherheitskontrollen des Flughafens Köln/Bonn. Foto: Marius Becker/dpa

    Die Bundespolizisten sollen die Abwehr von Gefahren und die Strafverfolgung auf Bahnhöfen gewährleisten, und dabei werden zukünftig die neuen Kameras unterstützen, so die DB. "Gemeinsam betreiben Bahn und Bundespolizei das Sicherheitszentrum Bahn, das rund um die Uhr alle bahn relevanten Sicherheitsthemen im Blick hat", heißt es in einer Mitteilung der DB vom 31. Mai.

    Wer hat Zugriff auf die Bilder?

    Die Videotechnik befindet sich grundsätzlich im Eigentum der Deutschen Bahn AG, erklärt eine Sprecherin der Bundespolizei Karlsruhe. "Die Bundespolizei hat ebenso wie die Deutsche Bahn AG die Möglichkeit, im Rahmen ihrer Aufgabenwahrnehmung und auf Grundlage der jeweils geltenden rechtlichen Bestimmungen, darauf zuzugreifen."

    Eine Überwachungskamera der Polizei.
    Eine Überwachungskamera der Polizei. Foto: Julian Stratenschulte/dpa

    Die DB selbst nutze die Videotechnik in erster Linie zur Beobachtung und Überwachung betrieblicher Abläufe und zur Hausrechtswahrung. Dafür sei, neben der Erweiterung des Sicherheitspersonals, die Videoüberwachung an einigen Standorten weiter ausgebaut worden, wie die DB in einer Pressemitteilung berichtet - ab Oktober auch am Karlsruher Hauptbahnhof.

    Die Auswahl der Standorte fällt nicht leicht

    "In den nächsten vier Jahren erhöhen wir die Anzahl der Videokameras an Bahnsteigen um rund ein Drittel auf zirka 11.000 Kameras", erklärt eine Bahnsprecherin. Die neuen Kameras seien in der Lage, hochauflösende Bilder zu liefern und damit die Strafverfolgung erheblich zu erleichtern.

    Der Karlsruher Hauptbahnhof.
    Der Karlsruher Hauptbahnhof. Foto: Thomas Riedel

    Bei welchen Bahnhöfen die Technik zum Einsatz komme, werde in enger Zusammenarbeit zwischen der DB und Bundespolizei ermittelt. "Wir treffen diese Auswahl nach bahnbetrieblichen und polizeifachlichen Kriterien", so die DB. In dieser Beurteilung fließen etwa die Anzahl von Zugstopps, die Fahrgastfrequenz und die polizeiliche Statistik.

    Über 1.000 Straftaten wären zu sehen gewesen

    Bei der Erhebung der Daten muss allerdings sorgfältig unterschieden werden. "Im Jahr 2021 stellten wir im Hauptbahnhof Karlsruhe insgesamt 1.452 Straftaten fest", berichtet eine Sprecherin der Bundespolizei Karlsruhe.

    Beamte der Bundespolizei und Mitarbeiter der DB Sicherheit kontrollieren in einem ICb die coronabedingte Maskenpflicht.
    Beamte der Bundespolizei und Mitarbeiter der DB Sicherheit kontrollieren in einem ICb die coronabedingte Maskenpflicht. Foto: Annette Riedl/dpa

    Rund 400 dieser Straftaten fanden allerdings außerhalb des Sichtfelds von Bahnhof-Kameras statt. "Insofern müssen Straftaten, welche in Zügen begangen und somit durch eine Videoaufzeichnung im Bahnhof selbst nicht aufgezeichnet werden können, herausgerechnet werden", erklärt die Bundespolizei.

    Insgesamt hätten Kameras also 1.067 Straftaten im Bahnhofsbereich aufzeichnen können. Das so gewonnene Bildmaterial könne dabei helfen, Täter zu identifizieren und die Tathandlungen nachzuweisen, so eine Sprecherin der Bundespolizei.

    Schnellere und gründlichere Ermittlungen möglich

    "Speziell geschulte Mitarbeiter der Bundespolizei beschäftigen sich täglich mit der Auswertung von Videoaufnahmen. Die sichergestellten Datenträger werden teilweise aufwändig gesichtet, um Hinweise zu Tathandlungen oder auch Tätern zu erhalten", erklärt die Bundespolizei Karlsruhe. So werde die Qualität der Beweisführung erheblich gesteigert und die Dauer der Ermittlungen verkürzt.

    Ein Polizist der Bundespolizei steht in einer Leitstelle.
    Ein Polizist der Bundespolizei steht in einer Leitstelle. Foto: Boris Roessler/dpa/Symbolbild

    Auch die Arbeit zwischen verschiedenen Behörden werde dadurch erleichtert. "Aus den Videosequenzen können Standbilder gefertigt werden, welche dann auf Anordnung der jeweiligen Staatsanwaltschaft in polizeiinternen Medien veröffentlicht und verbreitet werden können", sagt eine Sprecherin der Bundespolizei. Somit sei es möglich, dass auch weitere Dienststellen nach gesuchten Personen fahnden.

    Kameras zur Prävention

    Das habe, laut Bundespolizei, einen weiteren zentralen Effekt: "Der wahrnehmbare Einsatz von Videotechnik in öffentlichen Räumen, insbesondere in Kombination mit der sichtbaren Präsenz von Polizeibeamten, ist ein geeignetes Mittel, um potenzielle Straftäter abzuschrecken und diese von möglichen Tathandlungen abzuhalten."

    Eine Domkamera in einer Straßenbahn zur Überwachung des Innenraums
    Eine Domkamera in einer Straßenbahn zur Überwachung des Innenraums Foto: Carmele/TMC-Fotografie

    Die effektive Bekämpfung von Straftaten habe demnach Auswirkung auf zukünftige Straftäter und steigere das subjektive Sicherheitsgefühl der Reisenden, erklärt die Bundespolizei Karlsruhe. "Zur Bekämpfung und Verfolgung von Straftaten im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei, hat sich der Einsatz moderner Videotechnik unverzichtbar bewährt."

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