Gerade eben konnte man noch einen Glühwein auf dem Marktplatz genießen und mit dem Riesenrad über die Fächerstadt blicken. Nun ist sie allerdings schon wieder vorbei, die Weihnachtszeit.
Adieu, bis nächstes Jahr
Am vergangenen Freitag öffnete die Budenstadt auf dem Markt-und dem Friedrichsplatz für dieses Jahr ein letztes Mal ihre "Fenster". Auch das Karussell an St. Stephan drehte seine letzten Runden und ließ Kinderaugen leuchten.

Nach fast drei Jahren Corona-Einschränkungen und Weihnachtsmarktpause zieht Susanne Filder, Vorsitzende des Schaustellerverband Karlsruhe ein positives Fazit: "Es lief sehr gut und die Märkte waren besser besucht als noch vor Corona."

Die Einnahmen seien zwar nicht höher gewesen, als vor der Pandemie, aber eben auch nicht schlechter. "Man hat einfach gespürt, dass die Leute sich nach so langer Zeit freuen wieder auf den Weihnachtsmarkt zu können", ergänzt Filder schmunzelnd.
Filder selbst verkauft Crêpes auf dem Friedrichsplatz. Aus ihrer Sicht lief das Geschäft dort ebenso erfolgreich wie auf dem Marktplatz. Selbst Minusgrade, Regen und Schnee hätten die Karlsruher nicht abgehalten auf den Weihnachtsmarkt zu gehen.

Wohlmöglich sei es die Kombination aus klirrender Kälte und einem heißen Getränk in der Hand, die den ein oder anderen in weihnachtliche Stimmung versetzt habe.
Besuchermagnet
Der fliegende Weihnachtsmann, die Glühweinpyramide und das 40 Meter hohe Riesenrad mit seinen geschlossenen Gondeln, lockte zahlreiche Besucher. Die Attraktionen sollen auch im nächsten Jahr wieder als Magnet fungieren.

Ob und in welcher Form das Riesenrad im kommenden Jahr wieder auf dem Marktplatz seine Kreise zieht, hängt indes von Ausschreibungen ab. "Wir hoffen mal, dass es wiederkommen wird- es ist aber von auszugehen", zeigt sich Filder zuversichtlich.
Das Konzept des dreigeteilten Weihnachtsmarkt bleibe aber auf jeden Fall erhalten- und das bis 2025: "Dann wird die grüne Lunge von Karlsruhe, der Friedrichsplatz saniert und der Weihnachtsmarkt wandert in Richtung Kaiserstraße", sagt Filder.
50 Jahre dabei
Seit 50 Jahren gibt es den Christkindlesmarkt in Karlsruhe. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich einiges verändert, anderes ist jedoch geblieben. Während der erste Christkindlesmarkt zu Beginn 24 Beschicker hatte, sind es heute 90 Stände.

Drei davon sind schon seit 50 Jahren dabei. So auch der Stand von Susanne Filder, die bereits mit 17 Jahren aus einer der Buden schaute und verkaufte. Noch immer kann man bei ihr jedes Jahr auf dem Friedrichsplatz leckeren Crêpe genießen.
Auch ihre Schaustellerkollegin Lydia Seifert ist mit ihrem Stand seit dem ersten Weihnachtsmarkt dabei- damals befand sich dieser noch vor dem Schloss. In der Weihnachtszeit gibt es bei ihr allerlei Holzschnitzereien aus dem Erzgebirge zu kaufen.

Jedes Jahr würden damit zahlreiche private Krippen geschmückt. "Die Kunsthandwerkerstände waren in diesem Jahr besser besucht, als sonst", sagt Filder.
Glühwein gibt es in Karlsruhe noch bis zum 8. Januar
Ein weiterer Traditionsstand ist der, der Familie Deschner. Auch sie ist von Anfang an dabei und sorgt mit ihrem Geschirr für einen Blickfang auf dem Weihnachtstisch.

Wer auch nach den Weihnachtsfeiertagen und den Schlemmereien nicht genug von Weihnachten hat oder die letzten Tage einfach nochmal Revue passieren lassen möchte, kann dies bis einschließlich 8. Januar bei Glühwein und Co auf der Rollschuhbahn am Karlsruher Schloss.