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Karlsruhe: Schatten für die Kaiserstraße - bei kreativen Lösungen winkt die Stadt ab

Karlsruhe

Schatten für die Kaiserstraße - bei kreativen Lösungen winkt die Stadt ab

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    Die Kaiserstraße im Februar 2024.
    Die Kaiserstraße im Februar 2024. Foto: Thomas Riedel

    Man mag es aus Großstädten im Süden kennen: Braga in Portugal hat bunte Schirme an Schnüren über Einkaufsstraßen gespannt, in Sevilla (Spanien) sind es großflächige Tücher: Kreative Schattenspender an heißen Sommertagen. 

    Kreative Lösungen zum Schnäppchenpreis?

    Die Karlsruher Innenstadt fit für die Zukunft zu machen, ist Ziel der Umbaumaßnahmen der Kaiserstraße. Für steigende Temperaturen und mangelnde Schattenplätze fehlen bisher jedoch die Lösungsansätze. Die SPD will nun von Ländern lernen, die bereits Konzepte erarbeitet haben. 

    "Es wurden kreative und gleichzeitige kostengünstige Lösungen entwickelt, um die städtische Umgebung vor den negativen Folgen der extremen Hitze zu bewahren", so die Karlsruher SPD in einem aktuellen Antrag an die Stadt Karlsruhe. Ihre Bitte: Die Verwaltung solle die Umsetzung solcher Überspannungs-Modelle prüfen.

    Die Idee an sich ist nicht neu: Bereits im vergangen Sommer, als Karlsruhe unter der Hitze ächzte, unterbreitete die SPD diesen Vorschlag. Danach ging es zur Beratung in den Planungsausschuss und war im Februar nun wieder Thema im Gemeinderat. Allerdings ist die Stadt von der Idee weniger angetan.

    Kaiserstraße im Februar 2024.
    Kaiserstraße im Februar 2024. Foto: Katharina Peifer

    Stadt sagt (vorerst) Nein

    Sieht zwar schön aus, aber für die Karlsruher Innenstadt sind solche Überspannlösungen nicht möglich, heißt es vonseiten der Stadtverwaltung.  

    Denn diese sind mit Wandankern in den Fassaden der umstehenden Häuser befestigt, was zu massiven Problemen bei einer Umsetzung in Karlsruhe führen würde.

    Die Kaiserstraße im Februar 2024.
    Die Kaiserstraße im Februar 2024. Foto: Thomas Riedel

    In einer Stellungnahme bezweifelt die Stadt des Weiteren, dass die vorgeschlagene Lösung überhaupt praktikabel wäre. Da in der Kaiserstraße 22 bis 30 Meter überspannt werden müssten, hätte das bereits bei der ursprünglich vorgesehenen Hängebeleuchtung in diesem Bereich zu Problemen geführt.

    Bahn in der Kaiserstraße
    Bahn in der Kaiserstraße Foto: Thomas Riedel

    Möglich: Mobile Sonnenschirme wie auf dem Marktplatz

    Die Verankerungen müssten zum Teil an private Hausfassaden angebracht werden, was die Zustimmung der Eigentümer erfordert. Ob bereits vorhandene Wandanker von den ehemaligen Straßenbahn-Oberleitungen genutzt werden könnten, müsste aufwändig von einem Fachbüro geprüft werden, so die Stadt.

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    Foto: Thomas Riedel

    Die Stadt schlägt daher vor, mobile Sonnenschirme anzumieten und auf der Kaiserstraße aufzustellen, wie es in einem Modellversuch auf dem Markplatz bereits im Sommer umgesetzt wurde.

    Wer soll das bezahlen?

    Die SPD hatte sich vorgestellt, solche kreativen Lösungen durch das Förderprojekt "City-Transformation" zu finanzieren. Auch hier ernüchternde Antwort der Stadtverwaltung: Es "stehen gemäß aktuellem Zuwendungsbescheid keine Mittel für Beschattungs- oder Begrünungselemente im Bereich der Zentralen Kaiserstraße zur Verfügung."

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    Foto: Thomas Riedel

    Erst mal abwarten - und auswerten

    Die Stadt winkt bei kreativen Lösungen ab - und will zunächst verlässlich die Auswertung der mobilen Marktplatz-Möblierung abwarten. Dies ist eine Versuchsphase, so die Stadt, und endet 2025 mit dem Förderprogramm.

    Danach will man Entscheidungen ob und welche Ressourcen man im städtischen Haushalt für schattenspendende Maßnahmen bereitstellen könnte - dann wird es erneut eine politische Entscheidung geben.

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