Was spendet eigentlich in der Kaiserstraße Schatten, bis die neuen Bäume kommen? Mit dieser Frage setzten sich die Stadträte und der Baubürgermeister bereits in der vergangenen Sitzung des Planungsausschusses am Dienstag, 5. Oktober, auseinander. Noch gibt es keine konkrete Lösung, aber schon erste Ideen.
In einem Antrag fordert zum Beispiel die SPD-Fraktion die Stadtverwaltung auf, einige Übergangslösungen für den kommenden Sommer 2024 in Karlsruhe zu prüfen. Der Clou: Ihre Vorschläge orientieren sich an Urlaubsländern.
Inspiration aus anderen Städten
"Vor dem Hintergrund des Klimawandels [...] besteht eine dringende Notwendigkeit darin, den öffentlichen Raum effektiv zu verschatten, um den Bürgern Schutz vor den Auswirkungen der Hitze zu bieten. In vielen Städten Süd- und Südosteuropas, wie zum Beispiel Braga in Portugal, Sevilla in Spanien und Catania in Italien, wurden bereits seit vielen Jahren kreative und gleichzeitig kostengünstige Lösungen entwickelt, um die städtische Umgebung vor den negativen Folgen der extremen Hitze zu bewahren", heißt es im Antrag der SPD.
Solche Beispiele könnten laut der SPD als Inspiration dienen, um ähnliche Maßnahmen in Karlsruhe umzusetzen. Optionen gibt es einige. In Sevilla schützen lange weiße Segel über der Fußgängerzone die Menschen vor direkter Sonneneinstrahlung. Ähnlich sieht es in anderen heißen Städten aus. Etwas bunter wird es zum Beispiel in Agueda. Dort flanieren Besucher unter einem sogenannten "Umbrella Sky".
Darüber hinaus solle die Stadtverwaltung prüfen, ob derartige Schattenspender im Rahmen des Bundes-Förderprogramms "City Transformation" gefördert werden können. Bis es jedoch zu einer Entscheidung kommt, wird es noch ein wenig dauern.
"Niemand muss in der prallen Sonne laufen"
Der Grund: Über den Antrag der SPD wird erst am 30. November diskutiert, wenn die nächste Planungsausschuss-Sitzung ansteht. Auf dieses Datum verweist auch die Stadtverwaltung auf Nachfrage der Redaktion: "Wir gehen davon aus, dass bis dahin eine umfangreiche Stellungnahme vorliegen wird", heißt es in einer E-Mail an ka-news.de. Einen leichten Dämpfer erhielt das Thema jedoch bereits am 5. Oktober.
Denn laut Bürgermeister Daniel Fluhrer seien zusätzliche Schattenspender in der Kaiserstraße nicht notwendig. "Immer eine Hälfte der Straße liegt durch die Gebäude im Schatten. Natürlich ist weiterer Schatten gut, aber bis die Bäume stehen, muss niemand in der prallen Sonne laufen", so Fluhrer.
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