"Die Stadt Karlsruhe war einer der Ersten, die eine eigene kommunale Website ins Netz gestellt hat", sagt Tobias Jüngert, Leiter des Karlsruher Presseamtes. "1996 ging die Homepage der Stadtverwaltung unter karlsruhe.de online. 2012 wurde sie noch einmal überarbeitet und neuen Bedürfnissen angepasst - mit Methoden, die aber leider auch nicht mehr ganz zeitgemäß und benutzerfreundlich sind."

Die direkte Orientierung auf der Website der Stadt Karlsruhe sei nicht ganz einfach, wie Jüngert selbst einräumt. "Die Suchfunktion bringt vielen Leuten nicht an ihr Ziel und wir hörten oft Beschwerden, dass die Seite eher benutzerunfreundlich aufgebaut ist und die Orientierung je nach Anliegen sehr schwerfällt", so der Presseamtsleiter. Das solle sich aber mir einer vollständigen Überarbeitung der Website ändern.
Neue Aufmachung, neue Funktionen
Seit 2017 arbeiteten die Karlsruher Ämter für Presse- und Information und für Informationstechnik und Digitalisierung daran, der Website der Stadtverwaltung ein neues Gesicht und eine neue Suchmaske zu bescheren. "Nun ging die neue Website am vergangenen Dienstag um 21 Uhr online", sagt Markus Losert, Leiter des Ressorts für Digitalisierung. "Die neue Website hat ein modernes Design und ist modernen Bedürfnissen angepasst."

"Vor allem die Suchfunktion wurde völlig neu konzipiert. Uns war sehr wichtig, dass die Menschen auch wirklich finden, was sie suchen, weshalb wir alle Seiten, Meldungen, Themen, Personen und Veranstaltungen mit sehr vielen Schlagworten ausgestattet haben, sodass die Suchfunktion alles findet", erklärt Jüngert. "Aber über die Suchfunktion hinaus wollten wir die Seite so übersichtlich wie möglich zu halten", wie Losert ergänzt.

"Dazu bedienen wir uns einer sogenannten Zwei-Wort-Navigation. Diese besteht aus den Kategorien, die Sie in der oberen Leiste finden, von 'Stadt & Rathaus', bis 'Wirtschaft und Wissenschaft'. Von hier aus ist es möglich, erst ein weitgefasstes Themengebiet der Stadt anzuklicken und es Schritt für Schritt in immer kleineren Abgrenzungen an sein Anliegen anzupassen", so Losert. "Hat man ein direktes, bürokratisches Anliegen an die Stadt, geht es sogar noch einfacher."
"eService" - Anträge und Termine online buchen
In der Mitte des oberen Seitenrandes findet sich eine gelbe Schaltfläche mit der Aufschrift "eService". Diese sei darauf ausgelegt, digitale Anfragen zu erfassen und weiterzugeben. "Mögliche Anfragen reichen von Anträgen auf ein Wunschkennzeichen des eigenen Kraftfahrzeuges über Wohnsitzanmeldungen bis hin zu einem virtuellen Fundbüro", sagt Jüngert dazu.

"Wir werden diese Schaltfläche auch noch weiter ausbauen und immer mehr und benutzerfreundlichere eServices ergänzen", so Jüngert. "Allerdings müssen wir uns dabei nach dem Land Baden-Württemberg richten, das übergeordnet für die Digitalisierung im öffentlichen Dienst zuständig ist. Wir sind aber zuversichtlich, dass die Landesregierung uns bald grünes Licht für neue Funktionen geben wird. Natürlich haben wir auch von uns aus neue Funktionen geplant."
Neue Sprachen für karlsruhe.de
Eine dieser neuen Funktionen schließe die Mehrsprachigkeit der Website mit ein. "Bisher ist sie nur auf Deutsch und in leichter Sprache zugänglich", erklärt Losert. "In leichter Sprache deshalb, um die Barrierefreiheit zu gewährleisten. Wir planen aber, die Seite zeitnahe auch auf Englisch und Französisch zugänglich zu machen. Einen genauen Termin kann ich derzeit aber leider nicht nennen", sagt er weiter.

Genaue Termine seien nicht ganz einfach. Immerhin sei diese Umstellung, so wie der gesamte Relaunch der Website karlsruhe.de mit einem enormen technischen Aufwand verbunden, wie die Vertreter der Stadt weiterhin erklären.
Eine Millionen Euro und 40 neue Datenbanken
Für diese Modernisierung der Website sei auch eine fast vollständige Erneuerung der Technik notwendig gewesen. "Wir benötigten neue Server, 40 neue Datenbanken, natürlich ein neues Design und eine neue Taktung. Außerdem haben wir die rund 7.300 Seiten, die das Stadtportal früher innehatte, auf zirka 2.000 Seiten heruntergekürzt. Ohne dass dabei substanzielle Infos verloren gehen", erklärt Jüngert.

Kein leichtes Unterfangen, wie auch das Team aus Programmieren des Digitalisierungsamtes bestätigt, dessen Mitglieder anonym bleiben möchten. "Natürlich haben wir uns auch mit externen Firmen zusammengetan", so Losert. "Etwa der Firma 'Ressourcenmangel - ja, sie heißen wirklich so. Für den gesamten Prozess des Relaunches hat die Stadt schätzungsweise eine Million Euro in die Hand genommen."
"Das Schaufenster der Leistungen der Stadt"
Nichtsdestotrotz laufe die Website mit ihrer ersten Veröffentlichung noch nicht perfekt. "Es wäre das erste Mal, dass nach einem Relaunch alles fehlerlos läuft. Nein, natürlich rechnen auch wir mit Startschwierigkeiten, sowohl auf der Desktop- als auch auf der mobilen Version, die dieselben Funktionen bietet", erklärt Jüngert.
"Dafür bitten wir unsere Bürger nicht nur um Verständnis, sondern auch um Hinweise. Wir haben eigens die Mailadresse relaunch@pia.karlsruhe.de hinterlegt, damit die Besucher von karlsruhe.de uns auf Fehler und Mängel hinweisen können, die uns leider entgangen sind", sagt er. Jüngert sei aber optimistisch, dass die Stadt nach den ersten Hürden den bestmöglichen Service bietet. "Immerhin", sagt er, "ist diese Website das Schaufenster der Leistungen der Stadt Karlsruhe."
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