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Karlsruhe: Ohne "Corona-Check" von Barcelona nach Karlsruhe - ka-news.de Redakteurin verwundert: Warum wurde ich am Flughafen nicht kontrolliert?

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Ohne "Corona-Check" von Barcelona nach Karlsruhe - ka-news.de Redakteurin verwundert: Warum wurde ich am Flughafen nicht kontrolliert?

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    Ohne "Corona-Check" von Barcelona nach Karlsruhe - ka-news.de Redakteurin verwundert: Warum wurde ich am Flughafen nicht kontrolliert?
    Ohne "Corona-Check" von Barcelona nach Karlsruhe - ka-news.de Redakteurin verwundert: Warum wurde ich am Flughafen nicht kontrolliert? Foto: iXimus/JoshuaWoroniecki@pixabay.com

    Nach nun fast zwei Jahren unter Pandemiebedingungen hat irgendwann Jeder das Bedürfnis verspürt, den Alltag hinter sich zu lassen, die Koffer zu packen und fernab der Heimat zu entspannen. Doch mit Corona kein leichtes Unterfangen, welches im vergangenen Jahr von viel Chaos geprägt war. 

    An den Flughäfen und Bahnhöfen in Deutschland können sich Reiserückkehrer auf Corona testen lassen.
    An den Flughäfen und Bahnhöfen in Deutschland können sich Reiserückkehrer auf Corona testen lassen. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

    Zu allem Überfluss stiegen mit den Heimkehrern auch die Neuinfektionen wieder an. Der Punkt: Selbst ein Jahr später werden trotz durchgetakteter Einreisebestimmungen wieder mehr Neuinfektionen wegen Reiserückkehrern registriert.  Das gilt auch für Karlsruhe, wie Oberbürgermeister Frank Mentrup auf den vergangenen Pressekonferenzen mehrfach bestätigte und sogar eine noch deutlich höhere Dunkelziffer befürchtete. Da stellt sich doch die Frage: Wer kontrolliert da am Flughafen überhaupt die "Einlasskriterien", bevor die Karlsruher wieder nach Hause kommen?

    Keine Kontrollen bei der Einreise nach Deutschland?

    Die Idee zu dieser Recherche erwachte, als mein Kollege Carsten und ich uns über unsere Urlaubserlebnisse in Spanien austauschten. Während Carsten von Baden-Baden nach Mallorca reiste, stieg ich von Frankfurt nach Barcelona in den Flieger. Zu beiden Reisezeitpunkten war Spanien bereits als Hochinzidenzgebiet eingestuft worden, wir beide waren schon vor Reiseantritt vollständig geimpft.

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    Foto: milesz@pixabay.com

    Klar, verstärkte Kontrollen gibt es jetzt auch auf anderen Transferwegen. Was uns aber explizit beim Fliegen auffällt: Keiner von uns wurde auf deutschem Boden in irgendeiner Weise kontrolliert. Keiner wollte in Deutschland das Einreiseformular oder unseren Geimpften-Nachweis sehen, weder die Bundespolizei noch die Flughafen-Mitarbeiter.

    In Spanien wurde Carsten zumindest auf das Einreiseformular angesprochen, bevor sein Flugzeug in Richtung Heimat startete. Bei mir wollten sie außer dem Boarding-Ticket gar nichts sehen. Aber warum ist dem so?

    Vollständig Geimpfte, Genesene und negativ Getestete sollen sich schon bald bei der Einreise in ein anderes EU-Land mit dem EU-Impfausweis ausweisen können.
    Vollständig Geimpfte, Genesene und negativ Getestete sollen sich schon bald bei der Einreise in ein anderes EU-Land mit dem EU-Impfausweis ausweisen können. Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild-Pool/dpa

    Eine erster Anlaufpunkt liefert die neue Reiseverordnung. Dort steht, dass der Beförderer "in der Regel" kontrollieren wird, ob eine Bestätigung vorliegt. Flugreisende müssen ihre 3G-Nachweise sogar schon "vor der Abreise ihrem Beförderer vorlegen". Auch in Deutschland kann die Bundespolizei einen Nachweis verlangen.

    Dennoch stellt sich mir die Frage, ob die Flughäfen bei Reiserückkehrern aus Hochinzidenzgebieten nicht grundsätzlich kontrollieren müssten? Sehr präsent ist mir immer noch der Vorfall aus dem Topsy Turvy  im Kopf geblieben. Hier haben zwei Rückreisende nach einem Partyabend eine Reihe von Corona-Infektionen ausgelöst.

    Fluggesellschaften müssen vor dem Flug die 3G Nachweise kontrollieren

    Eine der ersten Antworten erhalte ich vom Verkehrs-Bereichsleiter Eric Blechschmidt vom Flughafen "Baden-Airpark".

    "Urlauber, welche das Virus aus dem Urlaub mitbringen, kommen ja nicht zu 100 Prozent mit dem Flugzeug, sondern beispielsweise auch mit dem Auto. Mir persönlich erscheint es logisch, dass es bei jedem Verkehrsträger nur Stichproben geben kann. Bei allen Non-Schengen-Ankünften kontrolliert die Bundespolizei jedoch alle Passagiere und damit sicher auch die Coronabestimmungen. Spanien ist ein Schengen-Staat", so Blechschmidt gegenüber ka-news.de.

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    Foto: Baden-Airpark

    Die eigentlichen Kontrollen, auf die es ankäme, sollten jedoch bereits an den Start-Flughäfen stattfinden. Also in meinem Fall in Barcelona. "Die jeweiligen Zielländer verpflichten die Airlines, die Einreisebestimmungen schon beim Abflug zu kontrollieren. Diese Aufgabe wird von den Airlines in unserem Fall dann oft an den Flughafenbetreiber (hier auch Abfertigungsdienstleister) delegiert. Was und wie genau kontrolliert wird, ist jedoch je nach Land und Airline sehr unterschiedlich", erläutert Blechschmidt.

    Urlauber im Abflugbereich des Flughafens von Palma de Mallorca.
    Urlauber im Abflugbereich des Flughafens von Palma de Mallorca. Foto: Clara Margais/dpa

    Kurzum: Die Airlines stehen in der Verantwortung die Kontrollen von Spanien nach Deutschland durchzuführen, was üblicherweise am Check-In, bei der Gepäckaufgabe oder am Gate gemacht wird. Die Bundespolizei führt dann stichprobenartig nochmal Kontrollen durch. Letztere kommt zum Beispiel auch bei der Kontrollen von Fluggästen zum Einsatz, die an dem jeweiligen Flughafen nur zwischenlanden. 

    Warum jedoch Carsten in Mallorca kontrolliert wurde und ich nicht in Barcelona, scheint allerdings alles andere als normal zu sein, wie mir Christian Engel von der Fraport AG am Frankfurter Flughafen bestätigt:

    "Die Flughäfen selbst stellen quasi nur Stahl und Beton zur Verfügung. Die Fluggesellschaft ist aber in der Verantwortung die Einreisegenehmigung abzuprüfen, ob der Passagier genesen, getestet oder geimpft ist. Der Passagier dürfte eigentlich erst dann in die Maschine gelangen."

    Fliegen ist oft günstig - trotzdem müssen Airlines genau aufschlüsseln, welche einzelnen Posten sie in welcher Höhe abrechnen.
    Fliegen ist oft günstig - trotzdem müssen Airlines genau aufschlüsseln, welche einzelnen Posten sie in welcher Höhe abrechnen. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-tmn

    Fest steht also: Bevor es aus einem Hochinzidenzgebiet in Richtung Deutschland geht, muss die jeweilige Fluggesellschaft bereits vor dem Flug die Passagiere überprüfen. Wer aber kontrolliert wird und  keinen Nachweis vorzeigen kann, der muss mit einem saftigen Bußgeld rechnen. Auf meine Nachfrage an die entsprechende Fluggesellschaft, warum und wie sowas überhaupt passieren kann, erhielt ich bis Redaktionsschluss keine Antwort.

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