Bei der Entscheidung befasste sich der Regionalverband mit der Frage, ob durch einen neuen Möbelmarkt zu viel Kaufkraft aus den angrenzenden Gebieten abgezogen würde. Für Bruchsal wurde ein Rückgang von neun Prozent berechnet, der für akzeptabel befunden wurde, wie Gerd Hager, Vorsitzender des Regionalverbandes, im Gespräch mit ka-news berichtete: "Ein Kaufkraftrückgang von unter zehn Prozent ist im Wettbewerb zu verkraften."
Noch genug Gras auf der Weide für den Elch?
Karlsruhe habe im Möbelsegment Nachholbedarf, die "Mittelzentren", wie Bruchsal oder Bretten, würden im Moment Käufer aus Karlsruhe abziehen. Diese wolle sich das "Oberzentrum" durch einen weiteren eigenen Möbelmarkt zurückholen. Am Rande des Themas sei auch die eventuell anstehende Ansiedlung eines Ikea Möbelhauses in Rastatt zur Sprache gekommen. In diesem Fall laufe, wie Hager erinnert, noch der Rechtsstreit der Stadt Rastatt (siehe auch: "Ansiedlung zunächst auf Eis").
Natürlich sei gestern die Frage gestellt worden: "Ist noch genug Gras auf der Wiese für den Elch?" Der Regionalverband sei jedoch nicht zuständig für die Auswahl der Anbieter, sondern lediglich für den Regionalplan. Und dahingehend stehe dem Bau eines Mömax-Markts im Storrenacker nichts entgegen. Anfang Juli hatte sich bereits der Wirtschaftsförderungsausschuss unter dem Vorsitz von Bürgermeisterin Margret Mergen für die Ansiedlung ausgesprochen. Mergen hatte damals betont, dass "die Tür für Ikea nach wie vor offen" stehe.
Wie groß genau der neue Markt ausfallen werde, stehe laut Hager derzeit noch nicht fest. Eine erste Ausbaustufe sehe eine Verkaufsfläche von einem Hektar vor. Der Möbelmarkt Mömax gehört zur Lutz-Gruppe, zu der auch das bereits in Karlsruhe ansässige Einrichtungshaus Mann Mobilia gehört.