Fast täglich ist ein ka-Reporter mit seinem Rad unterwegs. Sein Weg führt ihn von Durlach-Aue in die Karlsruher Innenstadt. Hierfür muss er auch die Kreuzung an der Wolfartsweierer Straße und der B10 passieren. Diese Stelle treibt ihm aber regelmäßig Schweißperlen auf die Stirn. Er berichtet von mitunter lebensgefährlichen Situationen.
"Ich wurde fast von einem Reisebus überrollt"
"Es wird mir regelmäßig die Vorfahrt genommen", schildert er gegenüber ka-news. Diese Kreuzung sei vor allem durch die Ampelschaltung tückisch. Das Problem: Viele Autofahrer, die nach rechts abbiegen wollen, würden versuchen, trotz orangefarbenen Signalzeichen über die Kreuzung zu kommen. Immer wieder komme es dabei vor, dass auch rote Ampeln überfahren würden - obwohl Radler und Fußgänger an dieser Stelle bereits Grün hätten.
Die Folgen habe er als Radler schon oft hautnah erleben müssen. "Ich wurde nicht nur von Autos oft fast überfahren, einmal hätte mich fast sogar ein Reisebus überrollt", berichtet er. Der ka-Reporter fordert, dass an dieser Stelle nachgebessert wird. "Diese Ampelschaltung ist ein strukturelles Problem, was diese ohnehin gefährliche Kreuzung noch gefährlicher macht", kritisiert er.
Vorschläge, wie man die Situation verbessern könnte, hat er einige: Ampelblitzer, verstärkte Kontrollen oder gar die Verlegung des Radwegs in die Mitte der Straße. Eine weitere Möglichkeit: "Eine Veränderung der Ampelschaltung, sodass die Rechtsabbiegeampel für Autofahrer wesentlich früher auf Rot schaltet."
Stadt kündigt Verbesserungen an - aber noch nicht jetzt
Bei der Stadt ist die Problematik bekannt. Wie Bürgermeister Michael Obert in einem Schreiben, das ka-news vorliegt, erklärt, habe man sich der Ampelschaltung angenommen. "Um die Problematik zu entschärfen, wird nunmehr die Freigabe für den Rechtsabbieger mit dem grünen Pfeil frühzeitiger beendet und auf Gelb beziehungsweise Dunkel geschaltet", kündigt er an.
Die Stadt erhofft sich davon, dass die Stelle dadurch entschärft werden kann. Obert ist zuversichtlich: "Den Autofahrenden bleibt damit mehr Zeit auf das rote Signal zu reagieren. Die Hemmschwelle trotzdem zu fahren, liegt dann erfahrungsgemäß deutlich höher."
Allerdings wird es wohl noch etwas dauern, bis die geänderte Ampelschaltung greift. Man müsse hier signaltechnische Anpassungen und Programmierungen vornehmen. Diese Anpassung werde etwas Zeit in Anspruch nehmen. Im Anschluss wollen das Tiefbau- sowie das Ordnungs- und Bürgeramt die Wirksamkeit der Maßnahme beobachten.
ka-news Hintergrund:
In der Fächerstadt zählte die Karlsruher Polizei im Jahre 2015 insgesamt 10.648 Verkehrsunfälle. Die Anzahl der Radunfälle bewegte sich mit 605 Fällen etwas über dem Vorjahresniveau (598). Bei 88 Prozent dieser Unfälle kamen Personen zu Schaden, heißt es in der Verkehrsstatistik der Polizei weiter. Insgesamt verunglückten 539 Radfahrer 2015 - was einer Steigerung von 2,5 Prozent entspricht. Insgesamt wurden 84 Radfahrer schwer, und 454 leicht verletzt Eine Radfahrerin (Seniorin) verunglückte 2015 tödlich.
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