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Karlsruhe: 113 Brennpunkte: So will Karlsruhe Fahrradunfälle verringern

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113 Brennpunkte: So will Karlsruhe Fahrradunfälle verringern

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    (Symbolbild)
    (Symbolbild) Foto: Julia Wäschenbach/Archiv

    Der ADFC setzt sich für die Belange von Radfahrern jeder Art ein, druckt einen Fahrradkalender und organisiert Kurse und Veranstaltungen sowie Ausflugstouren. Mittlerweile hat der Karlsruher Ableger über 1.000 Mitglieder. Als Interessenverband sieht der Club die erneute Erstplatzierung Karlsruhes Fahrradstadt Nummer Eins in Baden-Württemberg deshalb durchaus differenziert.

    ADFC fordert Fahrradbrücke über Kriegsstraße

    "Einerseits freuen wir uns natürlich darüber, ebenso wie auf den bundesweit zweiten Platz", sagt Büttner bei der Veranstaltung. Immerhin nutzt etwa jeder vierte Karlsruher den Drahtesel. Gleichzeitig wünsche man sich fast einen Abstieg in der Platzierung, um der Stadt ein Signal für weitere Verbesserungen zu geben. Bei vielen Missständen, wie etwa den Baustellenproblemen, herrsche Stillstand.

    Büttner fordert etwa Ersatz für die Kriegsstraßenbrücken, die im Zuge von deren Umgestaltung abgerissen werden sollen. "Wir brauchen auch für die neue Kriegsstraße eine Rad- und Fußgängerbrücke. Bisher gibt es da aber leider nur wenig Unterstützung von Seiten der Politik", beklagt der Karlsruher ADFC-Chef. Um auf die Belange der Radfahrer allgemein aufmerksam zu machen, ist für Freitag, 27. März, eine Demonstration mit Namen "Critical Mass" angemeldet.

    Hier treffen sich möglichst viele Radfahrer am Kronenplatz und radeln dann gemeinsam um die Innenstadt herum, um Autofahrer auf sich aufmerksam zu machen. Zu den Forderungen gehören etwa mehr Abstellplätze in der Innenstadt und Sicherheit an Kreuzungen, auch für Fußgänger. Während "Critical Mass" in Städten wie Stuttgart oder Freiburg bis zu 200 Menschen anlocken, wäre der ADFC im fahrradfreundlichen Karlsruhe schon mit 50 Teilnehmern zufrieden.

    Stadt greift bei zugeparkten Rad- und Gehewege härter durch

    Das Karlsruher Verkehrssicherheitskonzept stellte an diesem Abend Ulrike Eblenkamp vom Stadtplanungsamt vor. Ziele bis 2020 sind die Senkung von Unfällen mit Personenschaden um 15 Prozent, mit Schwerverletzten um 20 Prozent und etwa 10 "Unfallhäufigkeitsstellen" weniger pro Jahr. Derzeit hat die Stadt 113 solche gefährlichen Stellen identifiziert.

    Bei der Unfallstatistik für Radfahrer sieht die Stadtplanerin bisher einen relativen Erfolg: "Die Unfallzahlen sind zwar in etwa gleich geblieben, aber man muss bedenken, dass es in den letzten Jahren immer mehr Radfahrer gibt", so Eblenkamp. Gleichwohl werde "Sicherheit" am Ende auch immer in absoluten Zahlen gemessen.

    Um die zu verringern, setzt die Stadt auf eine Reihe von Maßnahmen. So sollen Gefahrenstellen durch den Einsatz neuartiger Software und einer stadtinternen Datenbank künftig schneller erkannt und besser analysiert werden können. Der Verkehr werde konsequenter kontrolliert, dafür bündele die Polizei ihre Kräfte, sagt Eblenkamp. Das Zuparken von Radwegen werde in der Stadt nicht mehr geduldet - auch nicht nach 18 Uhr. Gleiches gelte für zugestellte Bürgersteige. Die Radwege selbst sollen vom Gehweg möglichst auf die Fahrbahn verlegt, gefährliche "Radfurten" etwa an Kreuzungen allesamt rot gefärbt werden.

    Außerdem arbeitet die Stadt an einem Netz von Radschulwegen. Das Helmholtz-Gymnasium und die Drais-Schule beteiligen sich in Karlsruhe an einem landesweiten Pilotprojekt, bei dem die Schüler selbst ihre Routen und gefühlte Gefahrenstellen in ein System eintragen. Nach einer Überarbeitung von der Stadt soll am Ende so jede Schule ihren individuellen Plan erhalten. Bis dahin dürften aber noch einige Jahre vergehen.

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