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Karlsruhe: "Picknick-Hopping" statt Tinder: Der neue Dating-Trend aus Karlsruhe?

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"Picknick-Hopping" statt Tinder: Der neue Dating-Trend aus Karlsruhe?

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    Beim Picknick-Hopping in Karlsruhe nahmen 23 Personen teil. Hat es sich gelohnt?
    Beim Picknick-Hopping in Karlsruhe nahmen 23 Personen teil. Hat es sich gelohnt? Foto: Thomas Riedel

    Um 11 Uhr am Sonntagmorgen versammeln sich 23 Menschen mitten in Karlsruhe zu einem besonderen Treffen. Sie alle haben eines gemeinsam: Sie haben heute ein Date.

    Hinter diesem ungewöhnlichen Dating-Event stehen Melanie Bahr, die Gründerin des Pop-up-Veranstaltungsservices "Töpfle trifft Deckele", und Single-Coach Martina Mayer. Gemeinsam organisieren sie ein moderiertes Single-Picknick, das Karlsruhern die Möglichkeit bietet, sich auf entspannte und ungezwungene Weise kennenzulernen.

    Auf Bitte wurden keine Bilder der Teilnehmer angefertigt.

    "Wollte etwas Neues, abseits von Tinder und Co."

    "Mein Wunsch ist, dass jeder heute mit einem positiven Erlebnis nach Hause geht – und im besten Fall vielleicht sogar einen potenziellen Partner kennengelernt hat", erklärt Melanie Bahr. "Mit dem Picknickhopping wollte ich etwas Neues ins Leben rufen, abseits von Tinder und Co.", fügt sie hinzu. So entstand die Kooperation mit Martina Mayer, und es ist bereits das zweite Event, das die beiden gemeinsam auf die Beine stellen – hoffentlich mit vielen weiteren in Aussicht.

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    Foto: Thomas Riedel

    Bereits kurz vor Beginn um 11 Uhr treffen die ersten Teilnehmer ein. Nervosität liegt spürbar in der Luft – die Gesichter der Singles verraten eine Mischung aus Anspannung und Erwartung. Kaum jemand ist in der Stimmung für ein Interview, denn niemand möchte öffentlich als "Dauer-Single" abgestempelt werden.

    Wie funktioniert das Picknick-Hopping?

    Dennoch gelingt es mir, mit Marco zu sprechen. Der 39-Jährige ist seit über fünf Jahren Single und hat bereits an mehreren Single-Events teilgenommen – Speed-Dating, Single-Wanderungen. "Natürlich hoffe ich darauf, heute jemanden zu finden", gibt er offen zu. "Aber neue Freundschaften wären auch ein toller Bonus."

    Als schließlich alle eingetroffen sind, werden Namensschilder und Sektgläser verteilt. Die Stimmung bleibt zunächst etwas zurückhaltend, doch das erste "Icebreaker-Spiel" sorgt schnell für Abhilfe.

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    Foto: Thomas Riedel

    Die Singles bewegen sich durcheinander und bei einem Signal bleiben sie stehen, um sich über eine vorgegebene Frage auszutauschen. Die Atmosphäre lockert sich spürbar, und bald sind die ersten Lacher zu hören.

    Dann folgt der Hauptteil des Events: das sogenannte "Picknickdecken-Hopping". Die Teilnehmer verteilen sich gleichmäßig auf fünf Picknickdecken, wobei mindestens eine Frau auf einer Decke sitzt – die Damen sind heute in der Minderheit.

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    Foto: Thomas Riedel

    Nun kommt Bewegung ins Spiel: Die Männer rutschen jeweils eine Decke weiter und neue Gesprächsrunden beginnen. Postkarten mit Themenvorschlägen sorgen für den nötigen Gesprächsstoff. Schon bald wird auf den Decken ausgelassen gelacht und angeregt geplaudert.

    Das Eis ist gebrochen, und während die Gespräche in vollem Gange sind, scheint die anfängliche Anspannung in dahinzuschwinden. 

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    Foto: Thomas Riedel

    Später spreche ich erneut mit Marco. Sein Fazit: "Ich hatte wirklich viel Spaß und es ist so viel besser als Tinder und Co.", sagt er begeistert. "Ich hoffe, dass ich einige der Leute, die ich heute kennengelernt habe, nochmal sehen werde."

    "Meine Erwartungen wurden übertroffen"

    Ein anderer Teilnehmer, der anonym bleiben möchte, teilt ebenfalls seine Eindrücke. "Ich kam eigentlich ohne große Erwartungen, wollte einfach nur ein nettes Picknick genießen. Aber meine Erwartungen wurden übertroffen", verrät er mir.

    Allerdings empfand er die Zeit für den Austausch auf den Picknickdecken als zu kurz. "Ich bin mir nicht sicher, ob ich jemanden wiedersehen will, dafür war die Zeit einfach zu knapp, um die Menschen wirklich kennenzulernen."

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    Foto: Thomas Riedel

    "Das Event war einfach super"

    Auch Timo, seit zwei Jahren Single, zeigt sich begeistert: "Das Event war einfach super – zehn von zehn Punkten. Ich wollte tolle Gespräche führen und nette, lustige Menschen treffen, und genau das habe ich heute bekommen." Doch auch er ist unsicher, ob sich daraus mehr entwickeln wird. "Wenn es weitergeht, müsste die Initiative eher von der anderen Seite kommen."

    Ob heute wirklich ein "Deckele" sein passendes "Töpfle" findet, bleibt abzuwarten, doch eines ist sicher: Alle Singles hatten Spaß und sind nun im eine Erfahrung reicher.

    "Töpfle und Deckele" im Steckbrief

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