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Karlsruhe: Personalmangel bei der AVG: Hat sich die Situation für die Fahrer verbessert?

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Personalmangel bei der AVG: Hat sich die Situation für die Fahrer verbessert?

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    (Symbolbild)
    (Symbolbild) Foto: Thomas Riedel

    Die Kritik wiegt schwer: Anfang des Jahres erhob ein AVG-Fahrer im Interview mit ka-news schwere Vorwürfe gegen seinen Arbeitgeber. Von unzähligen Überstunden, harter Schichtarbeit und Reservediensten war die Rede. All das sei seit Jahren Dauerzustand, ärgerte sich der betroffene Fahrer. Und wie die AVG auf Nachfrage von ka-news mitteilte, fehlen noch über 30 neue Fahrer, um einen ausgeglichenen Personalstand zu haben. Was bedeutet die Personalnot für die AVG-Fahrer?

    124 Überstunden und fast 17 angehäufte Urlaubstage 

    Diese Frage will die Karlsruher Linke beantwortet wissen. In einer Anfrage an den Karlsruher Gemeinderat erkundigt sie sich nach Überstunden, angehäuften Urlaubstagen und dem Krankenstand bei der AVG. Konnte man das Problem mit den Überstunden inzwischen in den Griff bekommen?

    Ob das gelungen ist, kann nicht mit Gewissheit gesagt werden. Zuverlässige Zahlen für das Jahr 2016 liegen nach Aussage der Stadt bislang noch nicht vor. In den letzten Jahren sei die Zahl der Überstunden je Triebfahrzeugfahrer kontinuierlich zurückgegangen. 2013 häuften die Fahrer laut Stellungnahme noch 172 Überstunden an. 2014 sei die Zahl auf 135 Stunden, 2015 auf 124 Stunden zurückgegangen.

    Ein solcher Trend lässt sich mit Blick auf die angehäuften Urlaubstage der Fahrer nicht erkennen. "Lag die durchschnittliche Anzahl in den Jahren 2012 und 2013 hier konstant bei 16,7 Tagen, fiel die Zahl 2014 zunächst auf 12,3 Tage", heißt es in der Stellungnahme. Im Jahr 2015 verzeichneten die Verantwortlichen wieder einen Anstieg auf 16,8 angehäufte Urlaubstage. Eine Erklärung für den Anstieg nennt die Stadt nicht. 

    AVG sucht weiter fieberhaft nach neuen Fahrern

    Dennoch ist man bei den Verantwortlichen guter Dinge. "Aufgrund der deutlich besseren Personalsituation gegenüber den Vorjahren rechnen wir mit geringeren Zahlen sowohl für die durchschnittliche Anzahl an Überstunden als auch an Urlaubstagen", so die Stadt. Gleichzeitig bemühe man sich aber auch weiterhin, weitere Fahrzeugführer zu finden - um die Zuverlässigkeit des ÖPNV in Karlsruhe zu erhöhen und den eingestellten AVG-Fahrern langfristig den Abbau der angehäuften Überstunden ermöglichen zu können. 

    "Hierzu verfolgt die AVG bereits seit längerem ein intensives Ausbildungsprogramm mit jährlich sechs Kursen mit insgesamt 72 Ausbildungsplätzen", heißt es in der Stellungnahme. Den bereits ausgebildeten Triebfahrzeugführern biete man zunächst befristet weitere Entgeltzulagen als Ausgleich für geleistete Mehrarbeit an. "Weiter laufen Projekte zur Neukonzeption der Dienstplanung und -einteilung, um den Mitarbeitern früher verlässliche Informationen hinsichtlich der zu leistenden Dienst- und Schichtlagen zur Verfügung zu stellen." 

    Der Artikel wurde aktualisiert. 

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