Der Bund und die EU machten dem DRK mit dem neuen Rettungsdienstgesetz jedoch einen Strich durch die Rechnung (siehe "Abschaffung der Notrufnummer 19222 - nicht alle ziehen mit" und "Neues Rettungsdienstgesetz: DRK verweigert die 112 noch immer").
Das eigentliche Problem sei mit der Abschaffung der 19222 und der Einführung der 112 nicht gelöst: die schnelle Versorgung der Notfallpatienten - das findet inzwischen nicht nur der Kreisverband des DRK Karlsruhe. Der gesamte Landesverband verweigert die Umsetzung des Gesetzes, weil dies die zeitnahe Versorgung eines Notfallpatienten nicht unwesentlich einschränke.
Die 19222 bleibe solange als zweite Nummer bestehen, bis eine zusätzliche einheitliche medizinische Notrufnummer, wie zum Beispiel die 111, eingeführt werde, machte Kurt Bickel, der DRK-Kreisverbandsvorsitzende nochmals deutlich.
"Die 19222 ist auf Dauer natürlich nicht die richtige Lösung", sieht auch Bickel ein. Er kenne die Nachteile dieser Nummer sehr wohl: die Vorwahl, das mangelnde Guthaben auf dem Handy. Dennoch seien 90 Prozent der medizinischen Notrufe über die 19222 eingegangen. Im Prinzip hätten sie nichts gegen die 112, und auch nichts gegen eine integrierte Leitstelle.
Die Form spiele dabei aber eine exorbitante Rolle. Eine Integrierte Leitstelle, bei der sowohl die Notrufnummer 111 für die notärztliche Versorgung als auch die 112 für die technische Versorgung einlaufe - das sei das übergeordnete Ziel und auch die einzige Lösung. Diese Lösung sei in anderen Ländern wie Frankreich längst Wirklichkeit.