"Wir erleben derzeit einen deutlichen Niedergang der erfassten Inzidenzwerte", erklärt Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup im Rahmen einer Pressekonferenz. "Erstmals seit Wochen sind die offiziellen Corona-Zahlen - ebenso wie die durch das Abwassermonitoring erahnten Dunkelziffern - wieder erfreulich rückläufig. Auch die Ausbrüche in Pflegeheimen, Schulen und Intensivstationen sind gut zu beherrschen", meint er.

Der Karlsruher Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) spricht bei einer Pressekonferenz.
Der Karlsruher Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) spricht bei einer Pressekonferenz. | Bild: Uli Deck/dpa/Archivbild

Mit diesem Abwärtstrend der Infektionen seien nun auch deutlich mehr Lockerungen zu verantworten, wie Mentrup fortfährt: "Nach und nach wird es in den kommenden Wochen immer weniger coronabezogene Maßnahmen geben. Bei der Stadtverwaltung zum Beispiel werden wir die Maskenpflicht für Mitarbeiter und Besucher aussetzen. Natürlich empfehlen wir immer noch jedem Einzelnen wärmstens eine Maske zu tragen."

Noch kein Grund zur Entwarnung

Einen Grund zur völligen Entwarnung gebe es laut Mentrup nämlich noch lange nicht. "Nach wie vor besteht ein hohes Risiko, an Covid-19 zu erkranken. Wir erhalten noch immer wöchentlich bis zu 1.600 Meldungen positiver PCR-Tests. Meines Erachtens dürfen wir uns auch nicht davon abhalten, dass die Zahlen zum Frühjahr hin sinken - das haben sie schon in den letzten beiden Jahren getan, nur um im Herbst wieder anzusteigen", so der OB.

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Karlsruhe müsse sich also coronatechnisch auf den Herbst vorbereiten. "Wir wissen nicht ob und welcher neuen Variante wir zum letzten Jahresdrittel gegenüberstehen", sagt Mentrup. "Entsprechend müssen wir bei höherer Infektiosität oder Pathogenität auch darauf vorbereitet sein, schnell zu den Corona-Maßnahmen zurückzufinden - gerade in der Medizin oder dem öffentlichen Verkehr. Das entscheidende Stichwort ist dabei noch immer: Impfen."

"Omikron hatte den größten evolutionären Vorteil"

Die Bundesregierung habe laut Mentrup bereits einen neuen Impfstoff gegen alle erwartbaren Varianten versprochen. "Aber ich bezweifle stark, dass wir eine Killervariante zu befürchten haben. Omikron wurde letztlich deshalb zur dominierenden Mutante, da die Impfstoffe darauf ausgelegt waren, erst die Pathogenität und dann die Infektiosität zu bekämpfen", sagt Mentrup.

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"So wurden Bedingungen geschaffen, unter denen die Omikron-Mutante mit ihren leichten Verläufen und hohen Ansteckungsrate den größten evolutionären Vorteil hatte. Ohne die hohen Impfanteile hätten wir nun mit deutlich schwereren Verläufen zu kämpfen. Ich empfehle also weiterhin, das Impfangebot der Stadt anzunehmen und plädiere auch bei den sommerlichen Lockerungen für eine Impfpflicht. Das ist unsere beste Vorbereitung auf den Herbst."

 
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