Mit autonom fahrenden E-Bussen wollte die Kult-Fraktion innovativen Schwung in die Modernisierung der Turmbergbahn bringen. Doch der Antrag wurde vom Gemeinderat am Dienstag mit 38 Nein-Stimmen zu fünf Ja-Stimmen (sowie einer Enthaltung) abgelehnt.
Die Idee, mit autonom fahrenden, elektrischen Bussen eine Verbindung zwischen der Straßenbahnhaltestelle und der Turmbergbahn herzustellen, oder dass ein Kleinbus sogar selbst Teil des Standseilbahnbetriebes werden kann, fand bei dem Großteil der Stadträte keinen Anklang. Dennoch wurde der innovative Gedanke der Kult-Fraktion gelobt.
So sagte Verena Anlauf (Grüne), dass solche technischen Vorschläge sehr erfrischend seien. Dennoch halte die Grünen-Fraktion an der Variante für die sich der Durlacher Ortschaftsrat bereits ausgesprochen hat fest. FDP-Stadtrat Thomas H. Hock sprach sich dagegen für den Kult-Antrag aus: "Es ist nur ein Prüfantrag und ein solcher muss ja wohl noch möglich sein."
"Dieser Antrag ist entweder zu früh oder schon zu spät"
Die CDU-Fraktion mit Sven Maier wies allerdings auf den derzeitigen Entwicklungsstand der Technik hin: "Wir stehen gerade an der Schwelle zum autonomen Testfeld. Stellen Sie den Antrag in ein paar Jahren nochmal, wenn das autonome Fahren ausgereift ist." Dem stimmte auch die SPD-Fraktion zu: "Die Kult-Fraktion ist ihrer Zeit voraus. Diese Idee ist technisch noch nicht umsetzbar", so Hans Pfalzgraf. Außerdem sei, so der Freie-Wähler-Stadtrat Jürgen Wenzel, dieser Antrag entweder zu früh oder schon zu spät.
Dieser Ansicht war auch VBK-Geschäftsführer Alexander Pischon: "Es ist ein sehr innovativer Antrag. Er ist allerdings zu früh für die Technik und zu spät für die Modernisierungsmaßnahme. Wir brauchen noch mindestens fünf bis acht Jahre, bis tatsächlich ein autonom fahrender Bus auf der Straße fahren kann."
Durlach hält an gewählter Variante fest
"Diese Variante ist finanziell und zeittechnisch einfach nicht möglich", so Oberbürgermeister Frank Mentrup. Diese Faktoren werden auch in der Stellungnahme der Stadt genannt, so heißt es dort, dass es einen elektrischen autonomen Kleinbus momentan nur in diversen Forschungsprojekten gebe. Zudem gebe es zurzeit keine Standseilbahn der bekannten Seilbahnhersteller, die ein fertiges Produkt oder im Rahmen eines Tests einen Kleinbus mitnehmen könne.
Alexandra Ries, Ortsvorsteherin des Karlsruher Stadtteils Durlach sagte, dass an der bereits gewählten Variante für die Modernisierung der Turmbergbahn festgehalten werde, zeigte sich aber offen für innovative Ideen die nicht im Zusammenhang mit dem Turmberg-Projekt stehen: "Ein Testfeld für autonom fahrende Busse würden wir in Durlach grundsätzlich zur Verfügung stellen."
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