Kern ihres Antrags ist nach eigenen Angaben ein fahrerloser Rufbus als Alternative zur teuren Verlängerung der Standseilbahn bis zur Grötzinger Straße. "Eine Lösung, die auf autonomes Fahren und Elektromobilität setzt, ist weitaus preiswerter und flexibler. Und ein solches visionäres Projekt stärkt die TechnologieRegion Karlsruhe als Innovationsstandort", argumentiert Stadtrat Uwe Lancier, der für die Kult-Fraktion im Aufsichtsrat der Verkehrsbetriebe (VBK) sitzt.
Turmbergbahn für ganz Karlsruhe eine Attraktion
Die Turmbergbahn ist prägend für Durlach und stellt für ganz Karlsruhe eine Attraktion dar, erklärt die Partei in einer Pressemitteilung. Sie zeuge von der 120-jährigen Mobilitätstradition der Stadt und sichere den ÖPNV-Zugang zum Naherholungsgebiet auf dem Turmberg. "Wir schlagen zudem vor zu prüfen, ob die Standseilbahn als Lifter für den autonomen Bus dienen kann", verdeutlicht Lancier die Idee seiner Fraktion.
Konkret: Einsteigen an der Endhaltestelle - Aussteigen zum Beispiel am Schützenhaus. Ein großer Pluspunkt wäre dann der Komfort einer barrierefreien ÖPNV-Anbindung für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste. Zudem würde so die Sportschule Schöneck mit ihrem Herbergsbetrieb an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden, so die Fraktion.
"Schadstofffrei und lärmarm"
Für Stadtrat Michael Haug sei vor allem die Antriebsfrage wichtig: "In diesem speziellen Fall kann E-Mobilität ihre klaren Vorteile auf der Kurzstrecke ausspielen", meint Haug, der im zuständigen Ausschuss über die kommunale Fahrzeug-flotte mitentscheidet: "Schadstofffrei, lärmarm, Durchzugskraft am Berg, sehr einfach für autonomes Fahren einzurichten."
Wie die Fraktion mitteilt, hat Lancier vor wenigen Tagen das Pilotprojekt in Bad Birnbach in Oberbayern besucht "und ich bin zum ersten Mal autonom durch öffentliche Straßen gerollt!" Die beiden Stadträte sehen auch wirtschaftliche Qualitäten: "Ein autonomer Bus bietet für den Anschluss der Turmbergbahn im laufenden Betrieb eine kostengünstige und bedarfsorientierte Lösung." Sie nennen den fahrerlosen Einsatz, den Kleinbus, das Rufsystem per Knopf oder App und den preiswerten Ökostrom.
"Wichtige Akteure" können miteinbezogen werden
Außerdem könne man nach Aussage der Kult-Fraktion alle "wichtigen Akteure" am Standort Karlsruhe ins Boot holen: "Unsere wissenschaftlichen Institutionen sind im deutschsprachigen Raum führend in der Mobilitätsforschung. Dazu organisiert der Karlsruher Verkehrsverbund bekanntlich das Konsortium zum autonomen Fahren", führt Lancier weiter aus.
Karlsruhe festige durch ein solches Projekt seine Position als Hochburg für Mobilitätsforschung in Süddeutschland. Das Projekt könne zudem städtische Institutionen als Partner zusammenschweißen: vom KIT über die Stadtwerke als Stromlieferant und die VBK bis zur Ortsverwaltung Durlach als Vermieter der Turmbergterrasse.
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