Mitten auf der Baustelle eröffnen Bürgermeister Daniel Fluhrer und Stefan Storz, der Volkswohnungs-Geschäftsführer, das Baukonzept: "Wir wollen hier ganz gezielt Wohnungen für Familien schaffen. Durlach leidet derzeit unter akutem Wohnraummangel", so Fluhrer.
Schwierige Zeiten für Bauprojekte
Den Verantwortlichen ist dabei klar, dass die Zeiten für den Bau kaum schwieriger sein könnten. "Durch rapide steigende Baukosten, Lieferengpässe und Handwerkermangel ist die Betreuung eines so großen Bauprojekts nicht einfach", meint Fluhrer. Und genau das sei es: Ein Großbauprojekt. "Vielleicht nicht gerade für die Volkswohnungen, aber definitiv für Karlsruhe Durlach", so Fluhrer.

"Wir haben hier den Raum und Platz für viele ein neues Zuhause zu schaffen", ergänzt der Bürgermeister. Und das auch, wenn nicht alles reibungslos klappen sollte. "Wir hoffen natürlich, dass alles so glatt und zügig weitergeht. Auf Rückschläge ist man dennoch immer vorbereitet", so Fluhrer.

Trotz der erhöhten Kosten und dem gesteigerten Risiko sei jetzt der richtige Zeitpunkt für das Projekt, meint Fluhrer. "Wir können nicht einfach alles stoppen und auf bessere Zeiten warten - die womöglich auf sich warten lassen. Wichtig ist derzeit, dass wir nicht blind in ein solches Projekt starten und mit den etwaigen Problemen rechnen und planen."
70 Prozent öffentliche Förderung
Am Ende sei das Ziel die Mühe wert. "Wir beobachten, dass unsere Zielgruppe -also Familien - immer weiter in Außengebiete abwandern. Ein gemischtes Feld ist für eine Stadt allerdings von unschätzbarem Wert", so der Bürgermeister. Deshalb werden den rund 1.100 Volkswohnungen in Karlsruhe-Durlach nun 52 Wohnungen mit bis zu vier Zimmern folgen, ergänzt Storz.

Doch das Angebot muss auch finanziert werden. "Fast 70 Prozent des Projekts werden öffentlich gefördert", sagt Storz. Nur deshalb könne man den Wohnraum am Ende zu einem attraktivem Preis zur Verfügung stellen. "Dank solcher Fördermittel können wir konsequent ein Drittel unter dem Marktpreis bleiben", so der Volkswohnungs-Geschäftsführer - wirkliche Rendite fahre das Projekt also nicht ein.
Symbolische Zeitkapsel - Eine Tradition
Neben günstigen Wohnungen wollen Storz und Co. noch eine weitere Sache an dem Standort in der Wachhausstraße hinterlassen, einen silbernen Container. Keine Angst: Was auf den Bildern wie eine Bombe anmutet, ist in Wahrheit eine Zeitkapsel - die symbolisch beigesetzt wird.

"Von den Planern der eingeschossigen Häusern aus der Nachkriegszeit, welche bisher den Standort einnahmen, gibt es leider keine Kapsel", meint Storz - heute sei sowas allerdings Tradition. Mit Münzen, einem aktuellen Zeitungsartikel, den Bauplänen und einem Polaroid aller Anwesenden bestückt, soll für künftige Bauherren ein kleiner Schatz begraben werden. "Vielleicht freut man sich dann in 100 Jahren", sagt Storz.

Für diesen Fall krempeln der Volkswohnungs-Geschäftsführer und Daniel Fluhrer gern die Ärmel hoch. "So sieht man den Bürgermeister tatsächlich mal bei der Arbeit", scherzt Fluhrer, währen der Container im Erdboden versinkt.



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