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Karlsruhe: Müll in Karlsruhe: Weniger in der Tonne, mehr auf der Straße

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Müll in Karlsruhe: Weniger in der Tonne, mehr auf der Straße

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    Daheim verursachen die Karlsruher weniger Müll, dafür liegt mehr Abfall auf der Straße.
    Daheim verursachen die Karlsruher weniger Müll, dafür liegt mehr Abfall auf der Straße. Foto: ErS

    Es ist eigentlich eine gute Nachricht: Die Karlsruher werfen weniger Müll weg - Zuhause zumindest. Jeder Karlsruher produzierte im Jahr 2011 durchschnittlich 158 Kilogramm Haus- und Sperrmüll und damit sechs Kilo weniger als noch 2010 (Landesschnitt 2011: 144 Kilo pro Einwohner). Das geht aus der Abfallbilanz hervor, die kürzlich das baden-württembergische Umweltministerium vorstellte.

    Immer mehr Müll in der Innenstadt

    Doch während die Karlsruher in den heimischen vier Wänden weniger Müll in die Tonne kloppen, wächst das Müllaufkommen im öffentlichen Raum drastisch. Kaffeebecher auf der Straße, Pizzaschachteln im Park, Getränkedosen in der Bahn: Die Stadt Karlsruhe bestätigt auf ka-news-Anfrage, dass ein höheres Müllaufkommen beispielsweise in der Innenstadt zu beobachten sei. Während vor wenigen Jahren das Amt für Abfallwirtschaft (AfA) noch 1.500 Leerungen der dort angebrachten Mülleimer pro Woche durchführte, sind es heute 3.000 - doppelt so viele. Und das bei mehr öffentlichen Müllbehältern. Denn diese wurden in den letzten Jahren wegen des zunehmenden Mülls von 370 auf 500 aufgestockt.

    Doch in der Innenstadt wird - beispielsweise durch Fastfood - nicht nur mehr Abfall verursacht, zunehmend wird auch Hausmüll in öffentlichen Müllbehältern entsorgt. Das passiert laut Stadt überwiegend  in den Grünanlagen. Das Gartenbauamt will daher die dortigen 2.500 Mülleimer mit einem Deckel ausstatten, damit Müllsäcke nicht einfach reingestopft werden können.

    Für mehr Sauberkeit: Stadt entwickelt Müllkonzept

    Über den Müll auf Straßen, in Bahnen und in Parks ärgerte sich kürzlich auch dieKarlsruher SPD-Fraktion und kritisierte in einem Brandbrief an Oberbürgermeister Heinz Fenrich die Sauberkeit der Stadt. Das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Bürger und Gäste leide darunter. Die SPD forderte deshalb, das "Sauberkeitsproblem" in der Fächerstadt zu lösen.

    Man sei sich des Müll-Problems bewusst, so eine Sprecherin der Stadt gegenüber ka-news. Eine Arbeitsgruppe erarbeite gerade ein neues Müllkonzept, wie man die Sauberkeit der Stadt weiter verbessern könne. "Das Abfallamt tut aktuell alles Menschenmögliche für ein saubereres Karlsruhe", so die Sprecherin. Aber man müsse auch an die Vernunft der Bürger appellieren, dass sie ihren Müll nicht einfach achtlos auf die Straße werfen oder nach dem Picknick im Park liegenlassen.

    Vier Kilo Müll in jeder Bahn - täglich!

    Doch nicht nur auf den Straßen und in den Grünanalgen gibt es mehr Abfall. Auch bei den Verkehrsbetrieben Karlsruhe (VBK) wird der zunehmende Müll zum Problem. Daher startete das Unternehmen im Juli eine Initiative für mehr Sauberkeit an den 320 Haltestellen von Straßenbahnen und Bussen.Durch die Plakat-Kampagne sollen sowohl die Haltestellen als auch die Fahrzeuge wieder sauberer werden - dort hat sich in den letzten Jahren immer mehr Müll angesammelt.

    Nach Angaben der VBK werden aus jeder Bahn pro Tag im Schnitt vier Kilo Müll entfernt. Dafür sind rund 45 Wagenpfleger zuständig. In den Abfallbehältern der Bahnen finden sich laut VBK alle Arten von Abfall - vor allem Essensverpackungsmüll. Erzielt die Sauberkeits-Initiative bereits ihre gewünschte Wirkung? "Die Sauberkeitskampagne kam nicht zuletzt wegen der originellen Plakat-Motive und der 'Sign-Spinner' gut an. Für Angaben über einen messbaren Erfolg ist es derzeit noch zu früh", so die Verkehrstriebe auf ka-news-Nachfrage.

    Die Abfallbilanz 2011 finden Sie auf den Seiten des baden-württembergischen Umweltministerium unter: www.um.baden-wuerttemberg.de

    ka-news-Umfrage: Mehrheit fordert härterer Strafen für Müllsünder!

    Laut unserernicht repräsentativen ka-news-Umfrage fordern 75,91 Prozent der abstimmenden Leser härterer Strafen für Müllsünder. Sie finden: "Karlsruhe verkommt zur Müllhalde. Die Stadt muss härter gegen Müllsünder durchgreifen." 6,74 Prozent finden das dagegen nicht nötig, da Karlsruhe gar kein Müllproblem habe. An die Vernunft der Bürger appellieren 16,32 Prozent der Umfrageteilnehmer. Härtere Strafen bringen nix, die Bürger sollten einfach keinen Dreck auf die Straße werfen, denken sie. "Dazu habe ich keine Meinung", sagen 1,03 Prozent.

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