Aktuell wird in Karlsruhe mit einer Ampelschaltung experimentiert, die für Fußgänger immer Grün anzeigt und erst auf Rot schaltet, wenn ein Auto an der Ampel hält. Erste Erkenntnisse liegen zu dem Projekt bereits vor.

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Nun wagt die Fraktionsgemeinschaft der Karlsruher Liste (KAL) und Die Partei im Karlsruher Gemeinderat einen weiteren Vorstoß in Sachen Verkehrsregeln: Nach einer Idee der Gemeinschaft soll "an jeder Ampel in Karlsruhe, an der es rechtlich möglich ist, das Verkehrszeichen 721 mit der Bedeutung 'Grünpfeilschild mit Beschränkung auf den Radverkehr'" installiert werden. 

Der grüne Pfeil nur für Radfahrer.
Der grüne Pfeil nur für Radfahrer. | Bild: Bundesanstalt für Straßenwesen

Was bedeutet das Verkehrszeichen 721?

Das neue Verkehrszeichen mit dem kryptischen Namen wurde mit der geänderten Straßenverkehrsordnung vom 28. April 2020 eingeführt und soll Radfahrern das Rechtsabbiegen erlauben, obwohl die Ampel rot zeigt - ähnlich dem Rechtsabbieger-Pfeil für Autofahrer. 

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Laut Antrag der Fraktion - welcher auf der Tagesordnung der Januar-Sitzung am kommenden Dienstag steht - seien in Karlsruhe zahlreiche Kreuzungen für das neue Verkehrszeichen geeignet. "Die Stadtverwaltung sollte deshalb aktiv geeignete Straßenkreuzungen suchen. Dabei sollen nicht nur die viel befahrenen Radrouten entsprechend ausgestattet werden, sondern alle Stadtteile", wie es im Antrag heißt.

"Von den Bergdörfern bis ans Rheinufer"

Dabei solle der Fokus nicht nur auf der Innenstadt liegen, wie die Fraktion auf Nachfrage von ka-news.de erklärt. Vielmehr sollen "alle Stadtteile von den Bergdörfern bis ans Rheinufer" vom neuen Verkehrszeichen profitieren. Geeignete Ampelkreuzungen gebe es aus Sicht der Fraktion zahlreiche, beispielsweise an der Ecke Nebeniusstraße/Ettlinger Straße.

Was sich 2022 im Verkehr ändert
Bild: Uwe Anspach/dpa-tmn

Durch das neue Verkehrszeichen verspricht sich die Fraktion einen schnelleren und störungsfreieren Verkehrsfluss für Radfahrende und eine generell steigende Attraktivität des Radverkehrs. Karlsruhe wäre damit zudem die erste Stadt, die das neue Zeichen flächendeckend einführt. 

Stadt will Vorschlag analysieren

Doch wie steht die Stadt zu diesem Verkehrs-Vorstoß? In ihrer Stellungnahme zum Antrag zeigt sich die Verwaltung bisher recht aufgeschlossen gegenüber der "grünen Welle" für Radfahrer. Doch bevor man eine Entscheidung treffen wolle, möchte man die neue "Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrs-Ordnung" (VwV-StVO) bewerten und im Fachgremium (AG Rad und Verkehrsplanungsrunde) erörtern, so die Stadt.

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"Im Folgenden müssen geeignete Standorte im Stadtgebiet identifiziert und einzelfallbezogen geprüft werden. Die Anordnung obliegt dann jeweils der Straßenverkehrsbehörde, die als untere Verwaltungsbehörde zuständig ist", heißt es in der Antwort der Verwaltung auf den Antrag. Zusätzlich entspreche die Maßnahme auch dem vom Gemeinderat am 19. Oktober 2021 verabschiedeten Karlsruher Programm für Aktive Mobilität.

Das bedeutet: Für den Rechtsabbieger-Pfeil könnte es in Karlsruhe künftig sprichwörtlich grünes Licht geben. Bis es allerdings soweit ist, dass die Radfahrer schneller durch die Fächerstadt flitzen können, wird es allerdings wohl noch ein Weilchen dauern.

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