Für die Zukunft der Karlsruher Innenstadt während und nach Corona will die Stadt nun aktiv werden. Hierfür hat das Amt für Stadtentwicklung am Mittwoch ein Update des "Aktionsplans City 2020-2026" vorgestellt, der die (Wieder-)Belebung der Innenstadt in fokussiert und auf dem Gutachten für die Zukunftsfähigkeit der Karlsruher City" (CIMA) basiert.

Jetzt wurden insgesamt 30 Maßnahmen beschlossen, die aufgrund des Strukturwandels "vorgezogen, ergänzt, oder neu hinzugekommen sind". Hierfür arbeiten die Stadtverwaltung und die Cityinitiative Karlsruhe (CIK) nach eigenen Angaben eng zusammen, heißt es auf der Pressekonferenz am Mittwoch. Zur Erinnerung: Rund 120 Maßnahmen waren bereits vor Corona im Rahmen des Cima-Gutachtens beschlossen worden, um die Stadtattraktivität zu steigern.

"In Zuge von Covid-19 und der Lockdowns können wir zunehmende Leerstände in der Stadt beobachten", erklärt Andrea Hammer, stellvertretende Leitung des Amts für Stadtentwicklung. Ein Beispiel von vielen: das Schuhaus Danger in der Kaiserstraße.
Karlsruher Passanten nehmen Innenstadt positiv wahr
"Da tun sich substantielle Leerstände auf, was wir so von Karlsruhe nicht kennen", erzählt Hammer. "Hier wird überlegt, was könnten potentielle Nachnutzungen sein und wie können wir den Leerständen vorbeugen."

Tatsächlich habe eine Passanten-Umfrage vom September 2020 dem Amt für Stadtentwicklung Anlass zur Zuversicht gegeben. Der Grund: Laut Umfrage sei zum Beispiel die Infrastruktur und die "Qualität des Einzelhandels und des öffentlichen Raumes" durchgehend positiv bewertet worden.
Außerdem konnte zwischen den ersten beiden Lockdowns eine "komplette Erholung der Fußgänger-Frequenzen festgestellt werden", teilte das Amt für Stadtentwicklung in der Pressekonferenz mit.
Welche Ideen sind bei den Maßnahmen neu?
Stellt sich die Frage, welche Ideen konkret der Stadt nach dem Lockdown zu "neuem Glanz" verhelfen soll? Auch dafür hat die Stadt bereits einen Plan zur Hand: "Hier geht es auch darum, Erfolgsmodelle aus den Lockdowns fortzuschreiben, wie zum Beispiel Fahrradkuriere. Aber auch, dass zum Beispiel Mietreduzierungen vorgenommen werden und die digitale Sichtbarkeit verbessert wird", führt Hammer weiter aus.

Ähnliches hatte bereits die Linke-Fraktion im Gespräch mit ka-news.de gefordert. Im Bereich der Leerstände könnten zum Beispiel Pop-Up Läden Abhilfe schaffen, um temporäre Lösungen zu schaffen. In diesem Zusammenhang solle - in Zusammenarbeit mit dem Einzelhandel - auch ein Ansiedlungs- beziehungsweise Quartiersmanagement in Karlsruhe etabliert werden.
Auch an einem Veranstaltungskonzept mit Bühnenbespielung für die Innenstadt werde aktuell gearbeitet. Dafür müssen aber die aber die Corona-Zahlen stimmen.

Das alles funktioniert logischerweise nicht ohne Geld. So erklärt die stellvertretende Amtsleiterin: "Die Stadt ist dahinter, hierfür Fördermittel zu akquirieren und hat einen Antrag an das Wirtschaftsministerium gestellt. Wenn wir da den Zuschlag bekommen, könnte es im Juli bereits losgehen."
