Die Flut an Plastikabfällen ist zum Problem geworden, das ist schon lange bekannt. Das ist der Gemeinderatsfraktion der Grünen ein Dorn im Auge. Daher fordern die Stadträte, dass das Projekt "Refill" weiter an Fahrt aufnimmt. "In Karlsruhe sind bereits erste Strukturen vorhanden, aber noch wenig bekannt", schreiben die Grünen in ihrem Antrag an die Stadt. Bei Refill bekommt jeder, der mit seiner Flasche in einen Laden geht, der an der Initiative beteiligt ist, Leitungswasser in die Flasche gefüllt. Kostenlos und unkompliziert.

Doch nicht nur das Thema Müllvermeidung und Umweltschutz steht im Fokus des Antrages. Für die Gesundheit der Menschen ist Wasser von enormer Wichtigkeit, besteht doch der menschliche Körper zu 70 Prozent aus Wasser. "Insbesondere an heißen Sommertagen kann eine flächendeckende Trinkwasserversorgung im Stadtgebiet ein wichtiger Baustein sein, um die Menschen mit Flüssigkeit zu versorgen", so die Grünen weiter. Daher fordern die Stadträte von der Verwaltung, dass überprüft wird, welche vor allem städtische Einrichtungen, Standorte für Refill werden können.

Mögliche Stellen werden untersucht
Nun hat die Stadt ihrerseits zugesichert, dass sie geeignete Stellen untersuchen möchte, die für Refill in Frage kommen. "Neben den gewerblichen Anbietern sind auch städtische Einrichtungen geeignet, sich als eine solche Refill-Station anzumelden", so die Stadt in ihrer Stellungnahme an die Grünen-Fraktion. Also Refill-Aufklber drauf und gut?

Im städtischen Gebiet stehen bereits Trinkwasserspender, etwa im Rathaus, im Ordnungsamt oder in der Stadtbibliothek. "Diese werden in der Regel von den Stadtwerken aufgestellt und gewartet. Auch in den Kundenzentren der Stadtwerke gibt es diese Sprudler, die als Refill-Stationen benannt werden könnten", so die Stadt und ergänzt: "Es wird aber geprüft, welche Standorte explizit für eine Refill-Station in Frage kommen!"
(Die Karte zeigt die Trinkwasserbrunnen der Stadtwerke Karlsruhe.)
Lediglich Einrichtungen oder Gebäude, die der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind, können keine offiziellen Refill-Punkte werden. "Dazu gehören Schulen, Kitas oder Seniorenheime", so die Stadt weiter. Auch öffentliche Trinkwasserspender wie in der Günther-Klotz-Anlage oder auf dem Durlacher Turmberg sind potentielle Refill-Stationen.

Hygiene muss gewährleistet sein
"Angesichts der geltenden Trinkwasserverordnung sind sie in rechtlicher Hinsicht jedoch problematisch. Für die Stadtverwaltung besteht ein Haftungsrisiko in Hinblick auf hygienische Mängel und daraus folgende Infektionserkrankungen", erklärt die Stadt weiterhin. Somit schaffen es also einige Brunnen, die zwar einen kontinuierlichen Wasserdurchlauf haben, trotzdem nicht auf die Liste.

Doch nicht nur die Karlsruher Trinkwasserspender sollen Einzug in das Projekt Refill finden. Umgekehrt wird die Trinkwasser-App der Stadtwerke auf die Initiative verlinken, das soll etwa ab November passieren. "Zudem wird die Initiative auch auf die städtischen Flyer zum Thema Trinken bei Hitze aufgenommen", sagt die Stadt in ihrer Stellungnahme weiter.
