Fahrradfahrer, Fußgänger, Autofahrer und bei einem geeigneten Pegelstand der Alb auch Paddler sollen sich ab 2015 in der Eisenbahnunterführung in der Weiherfeldstraße nicht mehr wie an einem "Unort" fühlen, erhofft sich Baubürgermeister Michael Obert. Zusammen mit dem Leiter des Stadtplanungsamts, Harald Ringler, stellte er am Dienstag die Ergebnisse des Gestaltungswettbewerbs vor.
Alb in Szene setzen: Planer setzen auf Streiflicht
Das Karlsruher Planungsbüro Agence Ter hat sich dabei in Zusammenarbeit mit dem Karlsruher Büro "Architektur + Licht + Lorenz" gegen vier andere Bewerber durchgesetzt. In der Aufgabenstellung der Stadt heißt es, dass eine attraktive Gestaltung eine fußgänger- und fahrradfreundliche Atmosphäre in der Unterführung schaffen und sie so mehr als nur ein Verkehrsbauwerk sein solle.
Die Jury der Stadt Karlsruhe, in der neben Obert und Ringler unter anderem auch Stadträte, ein Lichtplaner und ein Architekt saßen, sah die Aufgabenstellung im Konzept von Agence Ter und Architektur + Licht + Lorenz überzeugend beantwortet. Sie sei "eine Arbeit, die auf subtile Art und Weise und mit überschaubarem Mitteleinsatz" überzeuge. Mit einem Beleuchtungskonzept soll die Alb ab 2015 in Szene gesetzt werden. Die Planer setzen dabei auf ein Streiflicht, dass die Wellenbewegungen der Alb seitlich an die Brückenwand projizieren soll. Das erklärten Kirsten Schomakers von Agence Ter und Dietmar Lorenz am Dienstag.
Insgesamt 160.000 Euro hat die Deutsche Bahn als Bauherrin für die Verschönerung der Brücke zur Verfügung gestellt. Da die Stadt und die Planer ein "schönes rundes Bild geben wollen", könne das Projekt aber durchaus um ein paar 10.000 Euro teurer werden, die dann von der Stadt übernommen werden müssten. Damit könne die Gestaltung dann auch aus der Unterführung herausgezogen und der Übergang zwischen Natur und Verkehr gestaltet werden, erklärte Obert.
Öffentliche Ausstellung der Entwürfe
"Bahnunterführungen wirken oft banal, da wegen der Züge bis auf einfache Lichtbänder nichts angebracht werden darf", so Obert weiter. Der Gewinnerentwurf soll nun mittels Standleuchten das Gefühl von einer eigenen Beleuchtung vermitteln. "Das Licht am Ende des Tunnels wird viel deutlicher zu sehen sein", wenn die Unterführung ab 2015 offener als vorher wirke, erklärte der Bürgermeister weiter.
Ab Mittwoch, 13. März, und bis einschließlich 20. März können Interessierte den Siegerentwurf und die vier anderen Entwürfe in einer öffentlichen Ausstellung im Gewölbekeller des Weinbrennerhauses (Zähringerstraße 165) zwischen 16 und 18 Uhr einsehen.
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