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Karlsruhe: Löwen in der Manege, Peta-Demo vor der Tür: Circus Krone gastiert in Karlsruhe

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Löwen in der Manege, Peta-Demo vor der Tür: Circus Krone gastiert in Karlsruhe

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    Martin Lacey tritt im Circus Krone stets mit Raubkatzen auf.
    Martin Lacey tritt im Circus Krone stets mit Raubkatzen auf. Foto: Thomas Riedel

    Löwen, Pferde, Hunde, Tiger: Was hier nach einem Zoo-Besuch anklingt, ist tatsächlich das Programm im Circus Krone, dem nach eigenen Angaben größte Zirkus der Welt.

    Doch während viele andere Zirkusse weitgehend auf Wildtiere in der Manege verzichten, hält der Circus Krone daran fest und hat das auch in Zukunft vor, wie Martin Lacey gegenüber ka-news.de betont. Er tritt regelmäßig mit Raubkatzen im Circus Krone auf und sieht darin nichts Falsches. 

    "Die Tiere sind wie meine Kinder"

    "Es gibt schlechte Tierlehrer und schlechte Zirkusse, aber das trifft auf den Circus Krone nicht zu", erzählt Lacey im Gespräch mit ka-news.de.

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    Foto: Lennah Dimmler

    Insgesamt verfügt der Circus Krone über 22 Raubkatzen, die hinter dem Zirkuszelt in Gehegen untergebracht sind. Während des Besuchs der Redaktion liegen die Tiere auf dem Boden oder in den Wagen. Wärmelampen, beheizte Böden und Lüfter sollen laut Lacey dafür sorgen, dass es den Löwen und Tigern gut geht. "Wichtig ist, dass die Tiere Rückzugsmöglichkeiten haben."

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    Foto: Lennah Dimmler

    Weiter betont Lacey, dass die Tiere in jeder Stadt von einem Amtstierarzt untersucht werden. "Das ist in Deutschland sehr gut geregelt. Wenn dem Arzt auffällt, da stimmt was mit dem Tier nicht, dann wird das gemeldet. Ich bin seit 25 Jahren in Deutschland, ich habe immer grünes Licht bekommen. Wenn ich etwas Falsches mache, dann nehmen sie mir die Tiere weg und das will ich nicht. Die Tiere sind wie meine Kinder."

    Demonstration gegen Circus Krone am Sonntag

    Die Tierschutzorganisation Peta sieht das anders. Am Sonntag fand deshalb eine Protestaktion auf dem Messegelände statt. "Tiere sind keine Schausteller – egal ob Löwe, Pferd oder Hund. Artwidrige Haltungsbedingungen, Dressur und Auftritte im Zirkus bedeuten für sie Stress und Leid", schreibt Peta in einer Mitteilung an die Presse. Auch die Tierhaltung des Circus Krone wird von ihnen scharf verurteilt. Weiter kritisiert die Tierschutzorganisation, dass es kein umfassendes bundesweites Zirkus-Wildtierverbot gebe.

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    Foto: Thomas Riedel

    Lacey hat dafür wenig Verständnis. Er plädiert dafür, dass sich Skeptiker vor Ort selbst ein Bild machen sollen. "Das Publikum darf die Tiere anschauen, wir machen nichts Falsches. Die Tierrechtler gehen zu weit", findet der 46-Jährige. 

    Bettina vom Streetteam Karlsruhe von Peta ist anderer Meinung. Sie ist Mitorganisatorin der Demonstration am Sonntag, 28. April, vor dem Zirkus. "Wir wollen die Menschen, die da immer noch hingehen, aufklären. Manche haben vielleicht immer noch nicht verstanden, dass es den Tieren dort schlecht geht", so die Leiterin des Streetteams.

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    Foto: Thomas Riedel

    Für Laceys Aussagen findet die Peta-Demonstrantin deutliche Worte: "Den Tieren geht es überhaupt nicht gut. Das ist nur eine Ausrede damit sie weiterhin Geld verdienen können. Jemand, der Tierfreund ist, beutet sie nicht für Profit aus", so Bettina. 

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    Foto: Thomas Riedel

    Kein generelles Zirkus-Wildtierverbot Deutschland 

    In vielen EU-Ländern dürfen Zirkusse mit Tieren nicht mehr auftreten. In Deutschland ist das nicht der Fall. Der letzte Versuch, ein nationales Zirkus-Wildtierverbot durchzusetzen, wurde im Jahr 2021 gekippt. Der Entwurf sei "unambitioniert und ungenügend", so die Kritik. Auch Karlsruhe startete in der Vergangenheit einen Versuch, Zirkusse mit Wildtieren zu verbieten.

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    Foto: Thomas Riedel

    Zuletzt startete die Landesregierung in Niedersachsen Anfang 2023 eine Bundesratsinitiative zum Verbot von Wildtieren im Zirkus. Laut "schwäbische.de" sei es jedoch generell schwierig, ein solches Verbot "wegen des nicht gerechtfertigten Eingriffs in die Berufsfreiheit" durchzusetzen. 

    Wie steht ihr zum Thema Wildtiere im Zirkus? Schreibt es uns gerne in die Kommentare oder meldet euch über das ka-Reporter Formular

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