LGBTQIA+ ist ein Akronym, also ein aus den Anfangsbuchstaben mehrerer Wörter gebildetes Kurzwort. In diesem Fall lauten die einzelnen Wörter: lesbian (= lesbisch), gay (= schwul), bisexual (= bisexuell), transsexual/transgender (= transsexuell/transgeschlechtlich), queer (= queer), intersexual (= intersexuell) und asexual (= asexuell).

Während die Mehrheit der Deutschen sicherlich weiß, was die sexuellen Orientierungen lesbisch, schwul und bisexuell "bedeuten“, sorgen wohl insbesondere die Bezeichnungen intersexuell und asexuell noch für einige Fragezeichen. Deshalb wollen wir heute aufklären und haben uns dabei im Wesentlichen am Queer Lexikon orientiert.
- lesbisch = Frauen*, die sich zu Frauen* hingezogen fühlen (Neben Frauen können auch "sich mit Weiblichkeit identifizierende nonbinary Personen", also nicht-binäre Personen, gemeint sein.)
- schwul = Männer, die sich zu Männern** hingezogen fühlen (Neben Männern können auch "sich mit Männlichkeit identifizierende nonbinary Personen", also nicht-binäre Personen, gemeint sein. Als nicht-binäre Personen gelten Menschen, die weder männlich noch weiblich sind.)
- bisexuell = Personen, die sich zu Personen unterschiedlichen Geschlechts hingezogen fühlen
- transsexuell = Personen, die sich nicht mit dem Geschlecht identifizieren, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde
- transgeschlechtlich = Personen, die ein anderes Geschlecht als das haben, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde
- queer = der Begriff kann sowohl als eigenes Label als auch als Schirmbegriff für alle anderen Labels oder die queere Community verwendet werden
- intersexuell = Personen, deren körperliches Geschlecht (beispielsweise die Genitalien oder die Chromosomen) nicht der medizinischen Norm von "eindeutig“ männlichen oder weiblichen Körpern zugeordnet werden kann, sondern sich in einem Spektrum dazwischen bewegt
- asexuell = Personen, die keine oder wenig sexuelle Anziehung zu anderen Menschen verspüren
Wofür steht das Pluszeichen?
So weit, so gut. Aber wofür steht dann noch das Pluszeichen? Nun, neben den oben aufgeführten, sexuellen und geschlechtlichen Identitäten gibt es auch noch viele weitere. Darunter bspw. genderfluide Menschen, also Personen, bei denen sich die Geschlechtsidentität über einen Zeitraum oder auf bestimmte Situationen bezogen ändert. Um diese nicht auszugrenzen, wird bei dem Akronym LGBTQIA+ mit einem Plus gearbeitet.

Auf den ersten Blick mag dies vielleicht etwas verwirrend klingen, jedoch sollten wir die sexuellen und geschlechtlichen Identitäten aller Menschen ernst nehmen und mit Respekt behandeln. Und hierzu zählt nun mal auch das Auseinandersetzen mit politisch korrekten Bezeichnungen. Deshalb taucht dieser Begriff auch immer häufiger in den Medien auf und begegnet uns somit ständig im Alltag.

Laut US-Studien fühlen sich immerhin rund 40 Prozent der Generation Z der LGBTQIA+-Community zugehörig. Einige mögen dahinter vielleicht einen Trend vermuten, allerdings geht man davon aus, dass es auch früher schon viele queere Menschen gegeben hat.
Nur wurde damals noch nicht so offen damit umgegangen, weshalb man nun auch den Eindruck bekommt, dass man "ständig“ mit dem Thema konfrontiert wird. Dem ist aber nicht so. Es gehört einfach mittlerweile dazu – und das ist gut so.