Zwischen 22.30 und 5 Uhr bleiben die Laternen in der knapp 1.000-Einwohner starken Gemeinde Osterby aus. Wird dennoch Licht benötigt - beispielsweise zum Gassi gehen mit dem Hund oder auf dem Weg zu Freunden - so kann eine SMS geschickt werden. Die Lampen gehen daraufhin für fünf Minuten an. Auf diese Weise möchte man Strom sparen, erklärt Dorf-Bürgermeister Thomas Jessen gegenüber dem ZDF die Idee. Energiesparende LED-Lampen habe man bereits seit einigen Jahren.
"Wollen niemanden ausgrenzen"
Die außergewöhnliche Energiespar-Idee lässt sich in Karlsruhe allerdings nicht umsetzen - man möchte niemanden ausgrenzen. "Aktivierung per SMS würde unweigerlich zur Ausgrenzung von Bürger*innen führen, die sich nicht beteiligen können oder sich in dieser Form nicht beteiligen möchten", so die Stadtwerke Karlsruhe auf ka-news.de-Anfrage, "zudem wäre eine Aktivierung der Straßenbeleuchtung bei Störungen innerhalb des Mobilfunknetzes beziehungsweise einer Störung des mobilen Endgerätes nicht möglich."
Es gibt weitere Hinderungsgründe in der badischen Großstadt: Eine Umrüstung des bestehenden Schaltungs- und Netzaufbaus wäre notwendig. Schaltschränke müssten ausgetauscht werden, die "Brennkalenderabrechnung" könnte nicht mehr stattfinden.

Weiterhin müssen aus Sicht der Stadtwerke die vorhandenen Straßenbeleuchtungen allen Bürgern uneingeschränkt zur Verfügung stehen. Man erfülle damit die öffentlich-rechtliche Beleuchtungspflicht der Kommune: "Die wichtigste Aufgabe der Straßenbeleuchtung besteht darin, alle Verkehrsbeteiligten – Fußgänger, Radfahrer und Kraftfahrer – in den Dunkelstunden vor Schäden an Leib, Leben und Gesundheit zu schützen."
Die Bedienung von Leuchtelementen im öffentlichen Raum per Handy wird es in Karlsruhe nur bei Events geben. Vorstellbar sind Objekt- oder Effektbeleuchtungen wie jüngst im Zuge des Reallabors in der Karlstraße. Hier ließen sich Lichtstelen per App steuern.
Wie spart Karlsruhe bei der Beleuchtung?
Karlsruhe versucht auf anderem Wege bei der Beleuchtung Energie zu sparen. "Die Beleuchtungsstrategie in Karlsruhe sieht daher derzeit vorrangig die Umrüstung von Straßenleuchten mit 'konventionellen' Leuchtmitteln auf LED-basierte Lösungen vor", so die Stadtwerke, "damit lassen sich schnell und mit vergleichsweise geringem Aufwand die größten und nachhaltigsten Einspareffekte erzielen. Damit können in vielen Fällen bereits Energieeinsparungen von 50 bis 80 Prozent erzielt werden."
Darüber hinaus arbeite man zusammen mit dem Tiefbauamt gemeinsam an einer Strategie, um in verkehrsärmeren Zeiten eine gleichmäßige Nachtabsenkung der Beleuchtung vorzunehmen.
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