Neben der anwaltlichen Vertretung fast aller Neonazis aus dem Südwesten habe Nicole Schneiders auch als ehemaliges NPD-Vorstandsmitglied und der "Kameradschaft Rastatt" oder als aktive Nutzerin eines geschlossenen Neonazi-Internetforums ihren Einsatz für die rechte Szene gezeigt.
"Aktiv werden, bevor neue Terrorzelle entsteht"
Aktuell vertrete sie den wegen Unterstützung der rechten Terrorzelle NSU festgenommenen Ralf Wohlleben. "Ihr Engagement geht weit über ihre anwaltlichen Pflichten hinaus", so Till Schnurr von der Autonomen Antifa Karlsruhe. "Natürlich haben alle Menschen das Recht auf einen Anwalt. Nicole Schneiders ist aber so tief in den rechten Sumpf verstrickt, dass wir aktiv werden müssen, um Neonazis ihre Infrastruktur zu entziehen." Daher gelte es am Samstag aktiv zu werden, bevor eine neue Terrorzelle entstehe, so Schnurr.
Bereits Ende der 90er habe Schneiders Kontakte zur Thüringer Neonazi-Szene geknüpft, die derzeit im Fokus der Ermittlungen zur rechten Terrorzelle NSU steht. In dieser Zeit sei sie auch im Parteivorstand der NPD gewesen und habe als Stellvertreterin von Ralf Wohlleben fungiert. Neben dem Hinweis politische Gegner "nach der Revolution" lieber einzusperren statt zu erschießen, habe Schneiders den Neonazis auch bereitwillig Rechtshilfe gegeben und ihnen ihre damalige Kanzlei Harsch & Kollegen in Rastatt empfohlen.
Nachdem der öffentliche Druck auf den CDU-Mann Klaus Harsch zu groß geworden sei und er Schneiders entließ, versuche sie seit Februar in Karlsruhe mit einer eigenen Kanzlei Fuß zu fassen. Till Schnurr will dies nicht zulassen und sieht in der Kundgebung am Samstag einen ersten Schritt, um der Kanzlei mit ihren ständig ein- und ausgehenden Neonazis ein Ende zu setzen. Er forderte den Vermieter der Kanzlei in der Adlerstraße auf, Nicole Schneiders die Räume zu kündigen.

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