Der KVV hat am Mittwoch angekündigt, dass sich die Fahrpreise ab 9. Dezember um durchschnittlich 4,2 Prozent erhöhen werden. Schaut man sich einzelne Posten aber genauer an, kommen auf viele Stamm- und Gelegenheitskunden, etwa Käufer von Tageskarten oder von Senioren-Monatskarten, sogar noch deutlich höhere Preiserhöhungen zu.
Die Einzelfahrkarte für zwei Waben wird um zehn Cent teurer und kostet dann 2,30 Euro. Das entspricht einer Teuerung von 4,5 Prozent. Für die Tageskarte Citysolo müssen Fahrgäste 40 Cent mehr bezahlen, was 7,7 Prozent mehr sind als bisher. Bei der Monatskarte ab 60 ergibt sich ein um 5,6 Prozent höherer Preis. Dieser gilt allerdings nur für neue Karteninhaber ab 63 Jahre. Bei dem jetzt nach Alter aufgeteilten Tarif zahlen Abonnenten bis 63 Jahre sogar 22,5 Prozent mehr.
Die Liste ließe sich fortsetzen. Nimmt man alle Zahlen, die der KVV in seiner Pressemitteilung nennt, beträgt die Erhöhung hier im Schnitt knapp sieben Prozent. (Eine detaillierte Aufstellung, wie sich die 4,2 Prozent zusammensetzen, ist angefragt und wird nachgereicht, sobald sie vorliegt.)
Währenddessen ärgern sich verschiedene Seiten weiter über die Fahrpreiserhöhung. "Die Verteuerung der Ticketpreise um 4,2 Prozent liegt deutlich über den allgemeinen Einkommens-Zuwächsen. Das halten wir für zu hoch. Und mehrere andere Tarif-Änderungen werden das Fahren mit Bussen und Straßenbahnen zusätzlich verteuern", so Johannes Honné, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion, in einer Pressemitteilung.
24-Stunden-Karte wird zur Tageskarte: "deutlich weniger Nutzwert"
"Es ist beispielsweise ärgerlich, wenn demnächst eine nachmittags erworbene Tageskarte nur noch für den Rest des Kalendertages nutzbar ist, statt wie bisher 24 Stunden. Gerade diese Karte wurde um acht Prozent erhöht, bei deutlich weniger Nutzwert," erläutert Honné.
Zu den Preissteigerungen kämen die aktuellen Beeinträchtigungen des Öffentlichen Nahverkehrs durch die Baustellen der Kombilösung hinzu. So wirke eine Preiserhöhung ebenfalls ungerechtfertigt und werde von KVV-Kunden nicht akzeptiert werden, sind die Grünen überzeugt. Umsteigen auf das Auto sei aber die falsche Antwort auf diese Erhöhungen.
Hier gibt es die Pressemitteilung des KVV im Wortlaut, inklusive der von ka-news im Artikel von Mittwoch aufgeführten Zahlen.