"Die grobe Richtung wird Stuttgart oder Mannheim sein", erläuterte Michael Brod, Präsident der Wehrbereichsverwaltung Süd. Noch wisse man zwar keine Details, wo die Mitarbeiter unterkommen werden - man suche aber nach "sozialverträglichen" Lösungen.
"Bundesbeamte müssen versetzungsbereit sein"
"Dabei hoffen wir natürlich auch auf die Solidarität in der Region", betonte er. Die Verwaltungsfachangestellten und Beamten des mittleren und gehobenen Dienstes könnten sich aufgrund ihrer Qualifizierung genauso gut bei der Stadt Karlsruhe, beim Regierungspräsidium oder an den Hochschulen und Museen bewerben. Ebenso können Ärzte, Sanitätsmitarbeiter und Psychologen außerhalb der Bundeswehr eine Anstellung suchen.
"Grundsätzlich müssen Bundesbeamte aber natürlich versetzungsbereit sein", ergänzte Brod. 117 Mitarbeiter des KWEA schauen derzeit einem neuen Arbeitsplatz entgegen. Brod weist trotzdem daraufhin, dass die Wehrpflicht lediglich ausgesetzt sei und der behördliche Apparat theoretisch eines Tages wieder benötigt werden könnte.
Kreiswehrersatzamt
Eine gemeinsame Verabschiedung haben die Mitarbeiter am Donnerstag trotzdem bereits organisiert. "Denn unser Haus wird ständig leerer", berichtete die Leiterin des KWEA Karlsruhe, Sylvia Jahnz. Sorgen mache sie sich um die vielen Teilzeitbeschäftigten des Hauses, die vor allem auf eine neue Anstellung in der Region angewiesen seien. "In der Veränderung liegt aber auch eine Chance. Es liegt nun an uns, wie wir damit umgehen", so Jahnz. Sie bedankte sich herzlich bei ihren Mitarbeitern: "Ihr seid eine großartige Truppe."
Kreiswehrersatzamt ist "ausgemustert"
Auf diese Wertschätzung verwies auch der SPD-Landtagsabgeordnete Johannes Stober, der genau wie seine Kollegin Katrin Schütz (CDU) zur Veranstaltung gekommen war. Ebenso wie Brod sieht er das Land als potenziellen Arbeitgeber für die Angestellten des KWEA Karlsruhe und hofft möglichst bald auf eine neue berufliche Perspektive für alle.
Zum Kerngeschäft des Kreiswehrersatzamtes zählte bisher die Musterung und Einberufung wehrpflichtiger Männer. Mit der Aussetzung der Wehrpflicht sind aber etliche Aufgaben wie Beratungsgespräche, Eignungstests und Untersuchungen weggefallen.
Im Zuge der Bundeswehrreform werden deshalb 31 der bundesweit knapp 400 Standorte geschlossen. 90 weitere sollen drastisch verkleinert werden, das heißt um 50 Prozent oder um mehr als 500 Posten. An 33 Standorten werden dann nur noch weniger als 15 Soldaten oder Zivilisten beschäftigt sein. Die Bundeswehrstandorte Karlsruhe und Bruchsal bleiben zwar erhalten, werden jedoch verkleinert. In Karlsruhe wird es künftig statt 360 nur noch 150 Dienstposten geben. Das Luftwaffenmusikkorps 2 und das Kreiswehrersatzamt werden vollständig aufgelöst. Ebenso muss sich der Standort Bruchsal auf Veränderungen einstellen.
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