Die Bietergemeinschaft der Unternehmen Alpine Bau Deutschland AG, Beton- und Monierbau GmbH (BEMO), Universale Grund- und Sonderbau (GSB) und FCC Construccion erhielten den Zuschlag.
Die Auftragssumme beträgt rund 297 Millionen Euro, während die Kostenprognose der Kasig aus dem Jahr 2008 von einem Volumen von 268 Millionen Euro für die Rohbauarbeiten ausgegangen war. Der Differenzbetrag ließe sich durch konjunkturelle Preissteigerungen und höhere Wettbewerbspreise für den Tunnelbau erklären. Außerdem habe es einen Hinweis der Baugruppe gegeben, dass es sich um einen kurzen Tunnel handele und somit die Baustelleneinrichtungskosten überproportional hoch seien.
Der Auftragsvergabe voraus ging ein EU-weiter Teilnahmewettbewerb, bei dem sich fünf Bietergemeinschaften qualifiziert hatten. Und letztendlich durchgesetzt habe sich das Baukonsortium Alpine Bau.
Mit den Bauarbeiten beginnen will das Unternehmen im April; bis dahin müssten beispielsweise noch Kabel verlegt werden. Weiterhin gelte das "ehrgeizige Ziel", bis 2019 fertig zu sein. In einem Ergänzungsantrag würden nun die Zuschussgeber - also Land und Bund - informiert. Es sei durchaus üblich, dass die aktualisierten Kosten nach der Auftragsvergabe nachgereicht würden. Außerdem wies erste Bürgermeisterin Margret Mergen darauf hin, dass es immer mal wieder zu "Kostenveränderungen kommen wird".
Casazza nahm außerdem zu den beiden Gutachten der Firma Viregg und Rössler Stellung: Im ersten Gutachten ermittelten die Gutachter aufgrund einer anderen Abschreibungsmethode höhere Folgekosten als die Kasig. Casazza: "Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young hat uns bestätigt, dass unsere Berechnung der Abschreibungskosten eine gängige Methode sei."
"Ganz andere" Genauigkeit als Gutachter von Viregg und Rössler
In einem weiteren Gutachten bescheinigte Viregg und Rössler der Kombilösung, dass man den 90-Sekunden-Taktim Tunnel nicht halten könne. Darauf reagierte Casazza mit der Erklärung, dass statt wie bisher 18 Linien künftig nur 13 die Kreuzung am Marktplatz durchfahren würden. Die zweite Ost-West-Verbindung um dies möglich zu machen, sei die Kriegsstraße. "Die Kombilösung wirkt nur in der Kombination", betont Casazza hierzu nochmals.
Auch diese Berechnungen hat sich die Kasig nochmals verifizieren lassen, durch DB International, und das Ergebnis sei, dass "unser Fahrplanangebot wie geplant funktionieren wird". Man sei inzwischen in der Umsetzungsphase und daher deutlich genauer als die Firma Viregg und Rössler, die in vielen Fällen lediglich Annahmen treffen konnte.
Karsten Hell, der Vorstandsvorsitzende des Bauunternehmens, sagte, dass das schwierige an diesem Projekt die Zusammenführung der unterschiedlichen Bauweisen sei. Außerdem werde man im laufenden Betrieb bauen.
Auf der Pressekonferenz kam auch das Thema Bausicherheit zur Sprache: Man werde mit einer mehrstufigen Überwachung Arbeiten und die externe Überwachung sei kurz vor der Auftragsvergabe. Mergen appellierte in diesem Zusammenhang außerdem an die Selbstverpflichtung der Akteure.