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Karlsruhe: Ende des Ticketstreits? VBK streicht undatierte Fahrkarten aus den Automaten

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Ende des Ticketstreits? VBK streicht undatierte Fahrkarten aus den Automaten

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    Karlsruhe verfügt über ein leistungsstarkes und attraktives Nahverkehrsangebot. Das wurde jüngste durch eine bundesweite Vergleichsstudie der PTV Group bestätigt. Unter den 50 größten Städten Deutschlands belegt die Fächerstadt einen Spitzenplatz.
    Karlsruhe verfügt über ein leistungsstarkes und attraktives Nahverkehrsangebot. Das wurde jüngste durch eine bundesweite Vergleichsstudie der PTV Group bestätigt. Unter den 50 größten Städten Deutschlands belegt die Fächerstadt einen Spitzenplatz. Foto: Christian Ernst KVV

    Seit ihrer Einführung im Mai 2022 können undatierte Fahrkarten entweder direkt in den KVV-Kundenzentren gekauft - oder per Post bestellt werden. Die undatierten Fahrkarten zum Selbstausfüllen folgten auf die Abschaffung der Stempelautomaten in den Karlsruher Straßenbahnen und Trams - als eine Art Kompromiss zur gänzlichen Abschaffung von Fahrkarten zum selbst entwerten. Zuvor hatte der VBK-Aufsichtsrat vor, lediglich Tickets zu verkaufen, welche ab dem Zeitpunkt ihres Erwerbs gültig waren. 

    Undatierte Tickets gibt es weiter, aber ...

    Die Flexibilität der undatierten Fahrkarten wird es wohl weiterhin geben, so ein Sprecher der Verkehrsbetriebe Karlsruhe. Allerdings nicht länger an Automaten. Das beschloss der Aufsichtsrat vergangene Woche, am 23. November, mehrheitlich.

    Eine Tram der Verkehrsbetriebe Karlsruhe fährt durch die Südstadt. (Symbolbild)
    Eine Tram der Verkehrsbetriebe Karlsruhe fährt durch die Südstadt. (Symbolbild) Foto: KVV Paul Gärtner

    "Der Aufsichtsrat hat sich mit großer Mehrheit dazu entschieden, dem Antrag der Geschäftsleitung zuzustimmen und die undatierten Fahrkarten auch zukünftig über die Kundenzentren und den Verkaufsstellen im KVV-Gebiet zu verkaufen sowie auf Wunsch auch zuzusenden. Einen zusätzlichen Verkauf an den Fahrkartenautomaten wird es nicht geben", heißt es vonseiten der VBK.

    Unmut bei der Karlsruher Kundeninitiative

    "Den Automatenverkauf von KVV-Fahrkarten zum Selbstentwerten hätte der VBK-Aufsichtsrat freigeben können – aber er hat diese Chance vergeben", meint die Kundeninitiative KVV. Das Resultat habe sich bereits während der teils emotionalen Behandlung des FDP-Antrags zu dem Thema im Hauptausschuss angedeutet.

    Das neue barrierefreie KVV-Kundenzentrum in der Durlacher Allee.
    Das neue barrierefreie KVV-Kundenzentrum in der Durlacher Allee. Foto: Mike Abmaier

    Verständnis für den ausschließlichen Verkauf in KVV-Kundenzentren und per Post gibt es keins. "Es  gibt kaum eine günstigere zu realisierende Maßnahme, um breiten Bevölkerungsschichten einen niederschwelligen Zugang zum ÖPNV zu bieten, als der Verkauf an Automaten", meint die Initiative. 

    Die Kundeninitiative KVV fordert weiter den Automatenverkauf von undatierten Tickets.
    Die Kundeninitiative KVV fordert weiter den Automatenverkauf von undatierten Tickets. Foto: Kundeninitiative KVV

    Der Fokus liege derzeit auf den Abo- und online-Kunden. "Natürlich begrüßen wir Angebote, die neue Kunden für den ÖPNV gewinnen", erklärt die Kundeninitiative. Allerdings blieben auch einige Kunden durch den Wegfall der analogen Tickets zum Selbstentwerten auf der Strecke.

    ÖPNV-Zugang für Senioren und Behinderte

    Die digitale Alternative zum analogen Ticketkauf sei längst nicht für alle handhabbar. "Bis das so weit ist fordern wir weiterhin eine akzeptable Übergangslösung, die alle vorhandenen Verkaufskanäle einbezieht. Der einfachste Zugang zum undatierten Ticketsortiment sind immer noch die zum Ticketverkauf aufgestellten Automaten – auch im Sinne der Teilhabe", so die Karlsruher Kundeninitiative.

    Zwei Bewohner eines Seniorenzentrums sitzen am Tisch.
    Zwei Bewohner eines Seniorenzentrums sitzen am Tisch. Foto: Christophe Gateau/dpa/Archivbild

    Diese Forderung teilten sowohl Senioren- und Behindertenvertreter sowie der Arbeitskreis der Karlsruher Bürgervereine, PRO BAHN, der Gemeinderat Pfinztal und viele Einzelkunden, erklären die Gelegenheitskunden. "Dementsprechend bleibt unsere Forderung zum Automatenverkauf auch nach der Entscheidung des Aufsichtsrats weiter bestehen!"

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