In einem Pilotprojekt wurde in den vergangenen zwei Jahren in acht Stadtteilen die Variante "Sperrmüll auf Abruf" getestet. In den restlichen Stadtteilen wird der sperrige Müll noch zu festgelegten Terminen abgeholt.
Mit dem "Sperrmüll auf Abruf" machte die Stadt durchaus positive Erfahrungen. "Ein verbessertes Stadtbild, weniger Verschmutzungen, höhere Kundenzufriedenheit, weniger Sicherheitsprobleme für Passanten und weniger Sonderabfälle oder Elektronikschrott, die nicht zum Sperrmüll gehören. Auch der sogenannte 'Sperrmülltourismus' konnte in diesen Stadtteilen nicht beobachtet werden", heißt es dazu in der Beschlussvorlage der Stadtverwaltung.
Karlsruhe geht den Mittelweg
Die Stadt hat im Anschluss vier Varianten geprüft und favorisiert nach Abwägung aller Vor- und Nachteile die sogenannte Variante D. Bei dieser Variante erfolgt die Abholung einmal pro Jahr über Straßensperrmüll. Ebenso können die Bürger einmal im Jahr "Sperrmüll auf Abruf" in Anspruch nehmen. Die Karlsruher Stadträte stimmten in ihrer Sitzung am Dienstagmittag einstimmig für diese Misch-Variante: Straßensperrmüll und Sperrmüll auf Abruf im gesamten Stadtgebiet. Damit folgen die Stadträte auch der Empfehlung des Ausschusses für Umwelt und Gesundheit. Die Kosten für diesen Kompromiss liegen bei rund 1,6 Millionen Euro pro Jahr.
Der neue Mittelweg bedeutet: Die Abholung erfolgt im ganzen Stadtgebiet einmal im Jahr per Straßensperrmüll. Zusätzlich sollen Karlsruher einmal jährlich "Sperrmüll auf Abruf" beanspruchen können. Jeder Bürger kann somit zwei Mal im Jahr seinen Müll loswerden. "Dieses Modell ist eine Verbesserung, da man einmal im Jahr seinen Müll ohne große Formalitäten raus stellen kann und ein weiteres Mal bei Bedarf einen persönlichen Termin mit dem Amt für Abfallwirtschaft vereinbaren kann", erklärte Umweltbürgermeister Stapf kürzlich in einem Pressegespräch die Haltung der Stadtverwaltung.
Hintergrund bei ka-news:
Der Gemeinderat hatte in seiner Sitzung vom 24. Juli 2012 beschlossen, in mehreren Testgebieten "Sperrmüll auf Abruf" durchzuführen. Seit 2013 wurde die Variante in insgesamt acht Stadtteilen getestet. Rund 40 Prozent der Karlsruher Bürger konnten seit 2014 die Abhol-Variante testen. Dabei konnten die Betroffenen zweimal im Jahr ihren Sperrmüll nach telefonischer Terminvereinbarung abholen lassen. Die Stadtverwaltung konnte nach eigener Aussage feststellen, dass "Sperrmüll auf Abruf" positiv angenommen wurde. Bei "Sperrmüll auf Abruf" lag die Erfassungsmenge bei 17 Kilogramm Sperrmüll pro Einwohner - bei der Variante "Straßensperrmüll" lag sie bei rund 24 Kilogramm pro Einwohner.
Hier finden Sie die ausführliche Beschlussvorlage der Stadtverwaltung (Link führt zu PDF auf Webseite der Stadt Karlsruhe)

Sperrmüll und Wertstofferfassung: Neureuter Ortschaftsrat kommt zusammen
Karlsruher Abfallbilanz 2013: Rund 150 Kilogramm Müll wanderten pro Person in die Tonne!
Müllhaufen in Rüppurr: "Das ist einfach unglaublich!"
"Sperrmüll auf Abruf" ab 2014 auch in Hagsfeld und der Oststadt