Dickes Fell gegen soziale Kälte, so lautet das Motto: Mit T-Shirts und Hoodies setzt Manuel Lauinger seit 2018 ein Zeichen gegen die häufigen Vorurteile von Anonymität und Kaltblütigkeit in Großstädten.
Dem Karlsruher Soldaten geht es mit seinen verantwortungsvoll hergestellten Klamotten darum, zu zeigen, dass man die Hoffnung auf Menschlichkeit nicht aufgeben soll. "Es gibt so viel Gutes, was man tun kann", sagt er im Gespräch mit ka-news.de. 10 Euro pro Kleidungsstück werden beim Verkauf an soziale Hilfseinrichtungen gespendet.
Fashion mit Engagement
Beim Kauf können die Käufer entscheiden, ob sie entweder an die Rundschau Altenhilfe in Köln, welche sich für Rentner einsetzt, oder die Stiftung Jona in Berlin, welche sozial benachteiligte Kinder betreut, spenden möchten. Über 4.000 Euro kamen so schon zusammen.

Seit 2021 ist auch der Stadtjugendausschuss Karlsruhe mit im Boot. Der 41-Jährige unterstützt hierbei die Aktion "Fußball macht satt" - Eine regelmäßige Essenausgabe an Bedürftige, die von Volker Körenzig vom Fanprojekt Karlsruhe zusammen mit dem Karlsruher SC initiiert wird. Das Projekt wurde im März 2020 mit Spenden aus der KSC-Fanszene ins Leben gerufen. Seitdem sind ungefähr 60.000 Euro an Spenden zusammengekommen.
Auch KSC-Legenden wie Thomas Häßler, Fußballweltmeister Andreas Brehme und Politiker Peter Tauber werben für den Großstadtaffen.

Time to say goodbye
Doch Die Zusammenarbeit mit dem Stadtjugendausschuss soll auch der Abschluss von Großstadtaffe werden – Lauinger kündigte bereits Ende 2022 auf Instagram das Aus seines Labels an.
"Es hat mich einfach zu viel Zeit und Energie gekostet", meint er. Hauptberuflich ist er Beamter bei der Bundeswehr. "Die Arbeit, die hinter Großstadtaffe steckt, vor allem in der Selbstverwaltung, ist nicht ohne", merkt er an.

Während eines Auslandseinsatzes in Afghanistan 2020 half ihm seine Familie mit dem Verpacken und Verschicken der Bestellungen. "Die Perspektivlosigkeit von Menschen hat mich einfach immer weiter motiviert, dranzubleiben."
"Es fühlt sich gut an, etwas bewirkt zu haben"
Eigentlich hatte er noch eine Ausweitung der Kollektion geplant, zum Beispiel Kinderklamotten. "Doch das werde ich jetzt einfach als schöne Idee in Erinnerung behalten", sagt er.
"Und wenn ich jetzt zurückschaue, werde ich sehr emotional", so Lauinger weiter. "Ich habe so bereichernde Erfahrungen gemacht und tolle Menschen kennengelernt, das würde ich niemals wieder missen wollen."

Letztes Ziel: Unterstützung von "Fußball macht satt"
Für den Endspurt seines Sozialprojekts hat er einen ganz besonderen Wunsch: "Ich würde gerne einen vierstelligen Spendenbetrag für den Stadtjugendausschuss Karlsruhe e.V. erreichen."
"Fußball macht satt" fand zu Beginn einen erheblichen Zulauf, doch nun gehe die Zahl an Spendern leider zurück. "Bis jetzt sind 500 Euro zusammengekommen, das schaffen wir noch weiter", zeigt sich Lauinger überzeugt.
"Wir freuen uns sehr, dass Manuel uns da unterstützt", merkt Körenzig an. "Somit gibt es Hoffnung, dass wir auch nächstes Jahr weitermachen können."
Verkauf des Restbestandes
Wer sich noch ein Großstadtaffe-Stück ergattern möchte, kann noch bis zum Sommer 2023 im Online-Shop http://www.grossstadtaffe.de vorbeischauen. Dort gibt es noch zirka 200 Hoodies, 60 Herrenshirts und 100 Damenshirts im Sortiment. Nachbestellungen wird es nicht mehr geben.