Der Volksbund ist eine humanitäre und gemeinnützige Organisation. Im Auftrag der Bundesregierung kümmert er sich um die Erfassung, den Erhalt und die Pflege der Gräber von deutschen Kriegstoten im Ausland und um die Pflegearbeit an Kriegsgräbern in Deutschland.
Große Unterstützung
Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder, Bürgermeisterin Bettina Lisbach, in Vertretung für den verhinderten Oberbürgermeister Frank Mentrup, Handwerkskammerpräsident Joachim Wohlpfeil, MdL a.D. Günter Fischer, der Vorsitzende der Reservistenkameradschaft Karlsruhe Marcel Meier, Georg Albrecht in Vertretung für den Standortältesten der Kirchfeld Kaserne, sowie auch Willi Stumpf unterstützen die Sammlung.

In ihrer Begrüßungsansprache an die Gruppe auf dem Ludwigsplatz erinnerte Bettina Lisbach an ihre eigene Erfahrung zum Volkstrauertag 2017 in Andilly. Damals hielt sie als Abgeordnete die Ansprache. Die gelebte Völkerverständigung habe sie sehr beeindruckt. "Es ist auch sehr wichtig, dass der Volksbund sich im Bereich der Jugend engagiert", sagt Lisbach, "um ihnen beizubringen, was Krieg bedeutet. Der Volksbund setzt sich ein, um die kulturellen Schranken abzubauen und den jungen Menschen den Zugang zur Versöhnung zu ermöglichen."
1919 gegründet, war die ursprüngliche Aufgabe des Volksbunds, Soldaten eine Grabstätte zu geben. Heute geht es auch um Versöhnungsarbeit. Zum großen Teil wird diese Arbeit selbstfinanziert. 2Wir sind hier, um diese Arbeit zu würdigen und zu unterstützen2, so Karlsruhes Bürgermeisterin. Leider werde es immer schwieriger, Leute zu finden, die diese Arbeit machen.
"Sammlungen sind ein schwieriges Geschäft"
Volker Schütze, Geschäftsführer des Volksbundes im Bezirksverband Nordbaden, dankte auch der Bundeswehr für ihre Unterstützung. "Diese Sammlungen sind ein schwieriges Geschäft", sagt Schütze. "Die Hälfte der Sammler kommt von der Bundeswehr und den Reservisten. Die andere Hälfte sind Schulklassen und Ortsvorsteher." Dabei seine die vom Volksbund gepflegten Kriegsgräberstätten nicht nur individuelle Gräber, sondern auch Mahnmale für den Frieden.

Die Pflege und der Erhalt der Anlagen gehe einher mit einer intensiven Jugend- und Friedensarbeit, wie das Projekt mit der Zielsetzung "Gemeinsam für den Frieden", bei dem im Sommer dieses Jahres 14 Jugendliche gemeinsam mit ihren Betreuern aus fünf verschiedenen Ländern auf dem Hauptfriedhof in Karlsruhe an den Kriegsgräbern Pflegearbeit geleistet haben.
Joachim Wohlpfeil hat eine persönliche Verbindung zum Thema "Kriegsgefallene" – im Zweiten Weltkrieg hat er viele Familienmitglieder verloren. Über seinen Einsatz bei der Sammlung sagte er: "Viele laufen einfach vorbei, aber manche halten an – und jeder Euro zählt."
10 Euro=Pflege für ein Jahr
Günter Fischer schließt sich dieser Aussage an. Sein Vater ist auch im Zweiten Weltkrieg gefallen. "Meine Mutter war im KZ gewesen – sie war Jüdin", erzählt er. "Sie hat sich dort an Typhus infiziert und ist 1955 daran gestorben." Für ihn sei es eine Ehre, mitzumachen.

Der Volksbund finanziert sich zu zirka 70 Prozent über Mitgliedsbeiträge und Zuwendungen. Mit 10 Euro kann zum Beispiel ein Kriegsgrab ein Jahr lang gepflegt werden. Mit den Spenden werden auch die internationalen Jugendbegegnungen des Volksbunds unterstützt.
Am 30. und 31. Oktober und am 1. Novembersammelt die Reservisten-Kameradschaft Karlsruhe jeweils in der Zeit vom 9:00 bis 16:00 Uhr am Karlsruher Hauptfriedhof für den Volksbund. Einzelne Sammler sind immer wieder in der Fußgängerzone unterwegs.
Mehr Information über die Arbeit des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. findet man unter www.volksbund.de
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