Der im Jahr 2015 aufgestellte Plan zur Klimaanpassung definiert neun verschiedene Stadtstrukturen, die in Karlsruhe existieren. Hierbei handelt es sich um:

- geschlossener Blockrand
- offener Blockrand
- Zeilenbebauung
- Ortskern
- Aufgelockerte Bebauung mittlerer Dichte (MFH)
- Wohnhochhäuser
- Großstrukturen
- Gewerbe
- Industrie
Was ist eine "Zeilenbebauung"?
Die Zeilenbebauung wurde vor allem in den Nachkriegsjahren zwischen 1950 und 1970 in Karlsruhe umgesetzt. Sie kommt in den meisten deutschen Großstädten vor und wird primär durch zeilenförmige, mehrstöckige Wohngebäude geprägt.

Die für diesen Baustil typischen Flächen zwischen den einzelnen Wohngebäuden werden meistens als Park- oder Grünflächen benutzt.
Wo findet man "Zeilenbebauungen" in der Fächerstadt?
Umgenutzte Kasernen, wie die Amerikanersiedlung in der Nordstadt, sind prominente Beispiele. Genauso der Karl-Wilhelm-Platz und die Tennesseeallee sind von diesem Gebäudebau geprägt.

Die "Zeilenbebauung" in Zahlen:

- Es gibt insgesamt 86 Wohnquartiere, die diesem Bautyp entsprechen
- Fast 50.000 Karlsruher leben in solchen Quartieren
- Neben der Blockrandbebauung, ist die Zeilenbebauung der zweithäufigste Stadtstrukturtyp in Karlsruhe
Welche klimatischen Probleme ergeben sich aus diesem Strukturtyp?
Im Vergleich zu den anderen Strukturtypen, gilt die Zeilenbebauung bisher als eher klimatisch unbelastet. Lediglich 2 der insgesamt 86 Wohnquartiere, weisen laut der Stadt Karlsruhe, eine Belastung auf. Die typische Zeilenbebauung, mit großen Grünflächen zwischen den Gebäuden, sorge für eine gute Luftzirkulation.

Die Stadt gehe aber davon aus, dass sich dies in Zukunft ändern werde. Die Zahl könne in geraumer Zeit sich von 2 auf 11 Quartiere erhöhen. Damit seien mehre tausend Bewohner intensivem Hitzestress ausgesetzt.
Wie will die Stadt dagegen vorgehen?
Um diese Entwicklung aufzuhalten oder zu verlangsamen, hat die Stadt in ihrem Rahmenplan einige Anpassungsoptionen für die Zeilenbebauung entwickelt:
Rückbau von Garagenhöfen: Um die Wohnquartiere weiterhin kühl zu halten, empfiehlt die Stadt, Garagenhöfe zu reduzieren oder ihre Böden zu entsiegeln. Auch die Umwandlung in Tiefgaragen, mit begrünten Dächern, sei eine Option.

Dach- und Fassadenbegrünung: Laut dem Plan der Stadt, seien die Gebäude in der Zeilenbebauung bestens für Dach- und Fassadenbegrünung geeignet. Sie seien nicht allzu "sonnenexponiert" und damit ideal für Pflanzen. Grüne Dächer und Fassaden würden die Häuser "einpacken" und so vor Hitzestress schützen.