Der im Jahr 2015 aufgestellte Plan zur Klimaanpassung definiert neun verschiedene Stadtstrukturen, die in Karlsruhe existieren. Hierbei handelt es sich um:

- geschlossener Blockrand
- offener Blockrand
- Zeilenbebauung
- Ortskern
- Aufgelockerte Bebauung mittlerer Dichte (MFH)
- Wohnhochhäuser
- Großstrukturen
- Gewerbe
- Industrie
Was ist ein "geschlossener Blockrand"?

Der "geschlossene Blockrand" ist ein von allen vier Seiten umbauter, großer Innenhof, der von Wohnhäusern umschlossen wird. Diese Art des Bauens geht auf die Karlsruher Gründerzeit zurück und entstand vor allem zwischen 1840 und 1920.

Die in diesem Baustil typischen Innenhöfe konnten früher von allen Anwohnern genutzt werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden jedoch viele der Karlsruher Innenhöfe nachverdichtet.
Wo findet man den "geschlossenen Blockrand" in der Fächerstadt?
Tatsächlich beschreibt der geschlossene Blockrand, die in Karlsruhe gängigste Bauweise in der Innenstadt. Prominente Beispiele dieser Blöcke finden sich im Karlsruher Stadtbild vor allem in der Kaiserstraße, in der Stephanienstraße und am Werderplatz.

Aber auch im Bereich um die Otto-Sachs-Straße lässt sich der "geschlossenen Blockrand" finden.
Der "geschlossene Blockrand" in Zahlen:

- Es gibt insgesamt 47 solcher Wohnungsquartiere in Karlsruhe.
- Fast 114.600 Quadratmeter sind mit dem Strukturtyp bebaut.
- Rund 80.000 Karlsruher leben in einem geschlossenen Blockrand.
Welche klimatischen Probleme ergeben sich aus diesem Strukturtyp?
32 der so bebauten Wohnquartiere seien stark bioklimatisch belastet. Das bedeutet, dass die Luft in den Innenhöfen aufgrund der Bebauung nicht ausreichend zirkulieren kann. Die Innenhöfe heizen sich auf und die heiße Luft kann nicht entweichen.
Wie will die Stadt dagegen vorgehen?
Sogenannte "Pocket-Parks" sollen die Innenhöfe entsiegeln und neu begrünen. Pocket Parks sind kleine Anlagen, die zum Verweilen einladen und gleichzeitig das Klima in den Innenhöfen der Stadt verbessern. Ein prominentes Beispiel für einen möglichen "Pocket-Park" ist der Parkplatz vor der Villa Reiss, in der Redtenbacherstraße.

Diese Parks sollen für alle Bürger nutzbar und damit öffentlich werden. Das bringt zwei Probleme mit sich:
- Die Stadt muss vorab klären, wie sich die öffentliche Nutzung einer solchen Anlage organisieren ließe.
- Da es sich hier nicht um öffentliche Grundstücke handele, sei die Stadt auf die Kooperation der Hauseigentümer angewiesen.

"Erlebbares Wasser" soll für mehr Abkühlung sorgen: Wasser eignet sich nach dem Plan der Stadt sehr gut, um das Klima in den Innenhöfen zu verbessern. Als ein möglicher Standort für ein solches Wasserspiel wurde der Spielplatz am Archivplatz identifiziert.