"Derzeit werden am Marktplatz mehrere Entrauchungskanäle eingebaut", erklärt Peter Müller vom zuständigen Ingenieurbüro im Rahmen der Baustellenführung am Mittwoch. Rund 35 Interessierte sind gekommen, um den Ausführungen des Experten zu folgen.
"Kombilösung Quantensprung für die Stadt"
Mit Blick auf das Baufeld rund um den Marktplatz erläutert Müller: "Bei diesem Abschnitt ist die Besonderheit, dass hier künftig drei Gleise unter der Erde verlaufen." Ein zusätzliches Abstellgleis von der Höhe des Polizeireviers bis zur Kaiserstraße soll den späteren Betrieb erleichtern, den Verkehr in Richtung Süden flexibler machen. In den anderen Bereichen fahren die unterirdischen Bahnen künftig zweigleisig.
Noch ist die Baugrube am Marktplatz unübersehbar - doch schon in wenigen Wochen sollen weite Teile der Fläche wieder ebenerdig und damit begehbar sein. Müller geht davon aus, dass dies Mitte Juli der Fall sein wird - dann werde nur noch ein kleiner Teil der Fläche am Übergang zur Kaiserstraße offen bleiben, sagt er. Noch im Dezember 2014 waren die Verantwortlichen davon ausgegangen, dass der Platz im Herzen der Fächerstadt im Mai wieder voll begehbar sein wird: "Leider haben sich in der Zwischenzeit einige zeitfressende Probleme ergeben", erklärt Müller dazu gegenüber ka-news.
Unterdessen gehen auch die Baumaßnahmen rund um das Ettlinger Tor voran. Dort wird der etwa 250 Meter lange Tunnel in der Karl-Friedrich-Straße in bergmännischer Bauweise gebaut. Derzeit werden verschiedene Vorbereitungen für den eigentlichen Tunnelbau getroffen - diese könnten laut Müller im Oktober abgeschlossen sein: "Dann wird die Straße in Richtung Polizeirevier Stück für Stück freier", erklärt der Ingenieur. Parallel gräbt sich Fächerwurm "Giulia" nach seiner mehrwöchigen Zwangspause wieder durch das Karlsruher Erdreich: "Aktuell befindet sie sich auf Höhe der künftigen Haltestelle Lammstraße", so Müller.
Die Akzeptanz der Karlsruher gegenüber dem Megaprojekt schätzt Dieter Thomann weiter hoch ein. Der Vorsitzende der Bürgerinitiative "Ja zur Kombilösung" erklärt gegenüber ka-news: "Es war unglücklich, dass der Tunnelbohrer mehrere Wochen pausieren musste. Doch die Sicherheit steht natürlich über allem." Auch die wohl weiter steigenden Kosten sieht Thomann als Wermutstropfen. Dennoch erklärt er: "Die Kombilösung ist ein Quantensprung für die ganze Stadt. Wenn sie fertig ist, wird die Freude daran überwiegen."
Hier geht's zur Webcam mit Blick auf die Baustelle Marktplatz!
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