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Karlsruhe: Karlsruher Jugendamt: "Jeden Tag kommen zwei unbegleitete Flüchtlingskinder"

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Karlsruher Jugendamt: "Jeden Tag kommen zwei unbegleitete Flüchtlingskinder"

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    Bürgermeister Martin Lenz (l.), Jugendamtsleiterin Susanne Heynen und Josef Seekircher (r.) feierten am Freitag zusammen mit Interessierten und geladenen Gästen den Umzug des Karlsruher Jugendamtes.
    Bürgermeister Martin Lenz (l.), Jugendamtsleiterin Susanne Heynen und Josef Seekircher (r.) feierten am Freitag zusammen mit Interessierten und geladenen Gästen den Umzug des Karlsruher Jugendamtes. Foto: rh

    Modern, hell und rollstuhlgerecht: Seit Oktober des vergangenen Jahres bewohnt das Karlsruher Jugendamt seine neuen Räumlichkeiten in der Südendstraße. Fünf von insgesamt acht Abteilungen haben ihre Büros dabei vom Rathaus West in die Südweststadt verlegt: die Wirtschaftliche Jugendhilfe, die Abteilung Kindertageseinrichtungen, der Pflegekinderdienst, das Kinderbüro und die Jugendhilfeplanung.

    Ebenfalls mit dabei im neuen Domizil: die Jugendamtsleitung und das Praxisforschungsprojekt zu innerfamiliären Tötungsdelikten. Betroffen waren von dem Umzug insgesamt 76 der insgesamt 546 Mitarbeiter.

    Kitas, Inklusion und Flüchtlingskinder

    Mit dem Umzug will das Jugendamt vor allem auf neue Arbeitsschwerpunkte reagieren. Denn die Aufgaben hätten sich im Laufe der Jahre gewandelt, so Jugendamtsleiterin Susanne Heynen. "Der Umzug war nötig, da die Aufgaben der Sozial- und Jugendbehörden mit gesetzlichen und gesellschaftlichen Änderungen gewachsen sind", erklärt sie, "das Rathaus West hat hier einfach nicht mehr ausgereicht."

    Die Fächerstadt musste nach Ansicht des Jugendamtes beispielsweise auf den erhöhten Bedarf in Sachen Kitas und Tagespflege reagieren. So arbeiten 422 der insgesamt rund 500 Jugendamtsmitarbeiter derzeit in den städtischen Kindertageseinrichtungen. Zu den wandelnden Aufgaben des Jugendamtes gehören zudem die Inklusion in Kitas sowie der Schule, die Stärkung der Praxisforschung und die Inobhutnahme unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge.

    Vor allem letzteres stelle für die Fächerstadt die "momentan größte Belastungsituation" dar, meint Bürgermeister Martin Lenz. "Jeden Tag kommen zwei Jugendliche ohne Eltern nach Karlsruhe", schildert Josef Seekircher, Chef der Sozial- und Jugendbehörde, "für diese übernimmt das Jugendamt die Vormundschaft und regelt Dinge wie beispielsweise den Asylantrag."

    Vorteile für Familien und Mitarbeiter

    Gleichzeitig bringen der Umzug und die Bündelung eine Verbesserung für Mitarbeiter und Klienten, davon ist Susanne Heynen überzeugt. "Der Vorteil für Familien liegt darin, dass sie die Ansprechpartner mehrerer Abteilungen an einem Ort vorfinden", erklärt sie.

    Für die Abteilungen wiederum sei es ebenfalls von Vorteil, in einem Gebäude zusammenzuarbeiten. "Durch die kürzeren Wege können die Mitarbeitenden leichter im persönlichen Kontakt gemeinsame Aufgaben angehen", freut sich die Jugendamtsleiterin.

    Wer sitzt seit Ende des Jahres wo?

    Wirtschaftliche JugendhilfeSüdendstraße 42
    Abteilung KindertageseinrichtungenSüdendstraße 42
    PflegekinderdienstSüdendstraße 42
    KinderbüroSüdendstraße 42
    JugendhilfeplanungSüdendstraße 42
    JugendamtsleitungSüdendstraße 42
    Praxisforschungsprojekt innerfamiliäre TötungsdelikteSüdendstraße 42
    Abteilung Beistandschaften, Vormundschaften, Pflegschaften und UnterhaltsvorschusskasseHebelstraße 21
    JugendgerichtshilfeKaiserstraße 64 und 135
    Mobile JugendarbeitHelmholzstraße 1

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