Von pinken Dinos über Prinzessinnen bis hin zu einer Tube Senf: Auch dieses Jahr waren wieder alle Arten von Kostümfans mit von der Partie, als der traditionelle Karlsruher Fastnachtsumzug um 14.11 Uhr mit 40 Motivwagen und 48 Fußgruppen mit rund 3.500 Teilnehmern am Durlacher Tor startete.
"Karlsruhes Marktplatz ist in Not, da wird sogar das Rathaus rot"
Volle Straßen, weit und breit keine Bahnen und Guggenmusik, die den Kombi-Baulärm übertönen - so gefällt's den Narren, die dieses Jahr unter dem Motto "Egal ob 'buddle' oder 'bohre' - das Lache geht uns net verlore" die Fächerstadt unsicher machten. Die Narren hatten nach Angaben eines Sprechers des Organisationsausschusses Karlsruher Fasnachtsumzug (OAF) zwischen 15 und 20 Tonnen "Wurfmaterial" dabei - "von den Karamellen bis hin zu kleinen Plastikkämmchen", so der Sprecher.
Den Hingucker und gleichzeitig den ersten Motivwagen stellte ein überdimensionaler "Kombi-Pool" dar, in dem Oberbürgermeister Frank Mentrup als Plastikfigur "in Ideen badet". Beifall und Freudenrufe hagelte es auch, als der nächste Gag-Brummi mit der Aufschrift "Karlsruhes Marktplatz ist in Not, da wird sogar das Rathaus rot" um die Ecke bog. Aufs Korn genommen auch das umstrittene neue Stadion des KSC und die Standortsuche für den Möbelriesen Ikea, der sich eventuell in Karlsruhe ansiedeln will. Füchse, Indianer, Hexen und flauschige Teufel suchten dazwischen mit Guzle bewaffnet das vorwiegend junge Publikum heim - nichts Neues von der Narrenfront also.
Das gilt wohl auch für den Rest des diesjährigen Karlsruher Fastnachtsumzugs - ein Zusammenspiel von Gruppen aus Nah und Fern, Aprés-Ski-Songs, Konfetti und einer Hand voll Motivwagen, die sowohl die Karlsruher Politik als auch die Baustellensituation auf die Schippe nahmen. Obwohl das Wetter den ganzen Nachmittag anhielt, kam es dem Beobachter vor, als hätten sich weniger Zuschauer als in den Jahren zuvor zusammengefunden. Endgültige Besucherzahlen werden jedoch später noch verraten. ka-news hält Sie auf dem Laufenden!
Aktualisierung 16.45 Uhr:
Wie Polizei und Veranstalter mitteilen, haben am Dienstag 205.000 Zuschauer beim Umzug mitgefiebert. Im vergangenen Jahr waren aufgrund der Baustellensituation und des Wetters nur 185.000 Menschen am Straßenrand gestanden. Polizeieinsätze gab es heute nach Auskunft eines Sprechers nahezu keine. Lediglich kleinere Schlägereien, vermisste und wiedergefundene ältere Personen sowie Kinder und gute Stimmung.
Hier geht's zum Faschings-Dossier
Fastnacht in der Region: Hier alle Narren-Bilder!
Straßenumfrage: Fastnacht, ahoi - bist du ein echter Karlsruher Narr?
Fastnacht: Polizei weist auf Jugendschutz, Taschendiebe und Alkohol hin
"90 Gruppen, gleicher Weg - aber mehr verrate mia no ned"
Mit der KVV-"NarrenKarte" durch die Faschingszeit