Vor Ort konnten sich die Aufsichtsräte laut einer Pressemitteilung ein Bild von der Produktion machen.
Tunnelbohrer "Fächerwurm" ist besonderes Projekt
Nach Angaben von Martin Herrenknecht, der das Unternehmen als GmbH 1977 gründete und dessen Herrenknecht AG inzwischen mit 4.850 Mitarbeitern (davon etwa 2.000 im Badischen) weltweit 1,1 Milliarden Euro Umsatz erzielt, ist die Tunnelvortriebsmaschine für Karlsruhe ein besonderes Projekt: "Der Tunnel liegt vor der Haustür und er ist in Baden", erklärte Herrenknecht. Auch wenn diese mit einem Durchmesser des Schneidrads von 9,29 Meter nicht die größte je bei Herrenknecht gebaute Maschine ist (der bisherige Rekord geht mit 17,16 Meter an ein nach Hongkong geliefertes Exemplar), so seien die bereits jetzt erkennbaren Dimensionen beeindruckend.
So wird das Schneidrad elektrisch mit 1.200 Kilowatt angetrieben, wenn die etwas mehr als zwei Kilometer lange Tunnelstrecke unter der Kaiserstraße ab Oktober gebohrt wird. Der Antrieb, der später das "Mixschild" - ein speziell für den Karlsruher Untergrund geeignetes Schneidrad - bewegt, ist schon montiert, ebenso drei Viertel der hinter dem Schild liegenden Überdruckkammer sowie der Abstützung für das Erdreich. In der Halle für die Elektromontage entsteht zudem der Führerstand der Tunnelvortriebsmaschine, in dem später alle Daten zusammenlaufen und von dem aus der Vortriebsprozess gesteuert wird.
Fächerwurm - Der Karlsruher Tunnelbohrer
10 Fakten über den Karlsruher Tunnelbohrer
Gerhard Wehrmeyer, Bereichsleiter bei der Herrenknecht AG, und Ralph Lickert, der für die Karlsruher S-869 zuständige Projektleiter, erklärten den Karlsruhern in allen Einzelheiten, wie sich der Karlsruher "Fächerwurm" unter dem Karlsruher Pflaster vom Durlacher Tor in Richtung Mühlburger Tor vorarbeitet, wie er in der Höhe und der vertikalen Ausrichtung "gelenkt" werden kann, wie er durch die bereits im Rohbau hergestellten künftigen unterirdischen Haltestellen hindurch-"fährt" oder auch, wie Setzungen im Arbeitsbereich der Anlage vermieden werden.
Der Karlsruher Tunnelbohrer wird nach einem Probelauf in Schwanau Ende Juli oder Anfang August mit insgesamt 80 Transporten in Karlsruhe in Teilen angeliefert und am Durlacher Tor wieder zusammengesetzt. Im Oktober startet dann der Vortrieb, der voraussichtlich neun Monate dauern wird.
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