1. Aktuelle Corona-Lage - Neuinfektionen leicht gesunken

Ein Blick auf die aktuellen Zahlen verrät: Die Corona-Lage im Stadt- und Landkreis Karlsruhe hat sich stabilisiert. Waren in der vergangenen Woche 80 Personen in der Fächerstadt mit dem Virus infiziert, sind es am Mittwoch, 7. Oktober, 73. Damit hat sich die Anzahl der Infizierten sogar um sieben Personen leicht reduziert. 

Das ist allerdings nicht überall der Fall. Das Robert-Koch-Institut (RKI) warnt in seinem aktuellsten Lagebericht: "Nach einer vorübergehenden Stabilisierung der Fallzahlen auf einem erhöhten Niveau ist aktuell ein weiterer Anstieg der Übertragungen in der Bevölkerung in Deutschland zu beobachten. Daher ist es weiterhin notwendig, dass sich die gesamte Bevölkerung für den Infektionsschutz engagiert."

Corona Lagekarte - Stand 07. Oktober 2020
Bild: Landratsamt Karlsruhe

Denn: Nicht nur ältere Menschen können sich mit dem Corona-Virus anstecken. Zunehmend sind auch jüngere Menschen betroffen. Der einzige Unterschied: Bei dieser Personengruppe laufen die Infektionen teils nur abgeschwächt oder gar ganz ohne sichtbare Symptome ab. Das kann für die Nachverfolgung der Infektionswege schnell problematisch werden.

Mehr junge Infizierte aufgrund neuer Teststrategie?

Um einer zu schnellen Ausbreitung des Virus entgegenzuwirken, hat das RKI eine veränderte Teststrategie entwickelt. "Damit ist gemeint, dass in den letzten Monaten in großem Umfang symptomlose Menschen getestet wurden", erklärt das Gesundheitsamt Karlsruhe auf Nachfrage von ka-news.de. "Darunter fallen Reiserückkehrer, Lehrer, Schulklassen oder ganze Schulen." 

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Diese Durchführungsweise sei - mit Ausnahme der Testung ganzer Schulen - auch in Karlsruhe inzwischen gang und gäbe. Der Vorteil der umfangreichen Tests: So sollen auch Fälle registriert werden, die zuvor, eben wegen fehlender Symptome, nicht aufgefallen wären.

Dadurch sei eine realistischere Abbildung des Infektionsgeschehens möglich, weil auch die sogenannte "Dunkelziffer" darunter fällt, so das Gesundheitsamt im Gespräch mit ka-news.de. Das hat dann zur Folge, dass zunehmend jüngere Menschen ins Visier des RKI geraten sind.

Junge Menschen schon einmal im Fokus

Das war im Verlauf der Krise allerdings schon einmal der Fall: Zu Beginn der Corona-Ausbreitung in Deutschland haben Rückkehrer aus Skigebieten erheblich zur Verbreitung der Pandemie beigetragen. Erst als sich das Virus in Kliniken und Pflegeheimen zunehmend ausbreitete, kamen vermehrt ältere Menschen hinzu.

(Symbolbild)
Durch die Ausbreitung von Corona in Pflege- und Altenheimen stieg der Altersdurchschnitt der Corona-Infektionen | Bild: Jens Büttner/zb/dpa

Durch die neue Testweise, Reiserückkehrer, die Öffnung von Schulen, Familienfeiern und Partys sinke das Durchschnittsalter aber wieder ab, da die Neuinfektionen jetzt aktive, jüngere Menschen betreffe. Das gehe nach Angaben des Gesundheitsamts aus Auswertungen der Epidemiologie hervor. Genaue Auswertungen der Zahlen aus Karlsruhe, welche Altersabschnitte hier konkret betroffen sind, liegen dem Gesundheitsamt aber nicht vor. 

Wird das Alter bei Infizierten weiter sinken?

Eine Frage die sich so nicht beantworten lässt. Dem Gesundheitsamt zufolge gebe es nicht "den einen" Grund, weshalb die Zahlen aktuell insgesamt wieder steigen und welche Personengruppen davon betroffen sein werden.

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Viel mehr appelliert das Gesundheitsamt an alle Menschen, sich der richtigen Balance zwischen Zurückhaltung und sozialen Kontakten bewusst zu werden. Denn: Ob die Infektionszahlen weiter steigen, hänge ganz entscheidend von jedem Einzelnen ab.

2. Entwicklungen der Neuinfektionen in Karlsruhe

Im Verlauf der Corona-Pandemie hat Karlsruhe nun seinen dritten Höhepunkt hinter sich. Wie die Grafik zeigt, kletterte die Rate der Neuansteckungen während der Sommermonate und zum Schulbeginn erneut in die Höhe. Auch während der Herbst und Winterzeit ist ein erneuter Höhepunkt durch steigende Infektionszahlen nicht auszuschließen.

Neben den Lockerungen der Corona-Bedingungen ist das vor allem auf Reiserückkehrer aus Urlaubsländern und auf Privatfeiern zurückzuführen. Bei den bisherigen Corona Infektionen im Schulbetriebe hält sich der Kurvenanstieg in Grenzen.

3. So erfolgreich waren die Maßnahmen in Karlsruhe

Ob Schließung des Einzelhandels, Fernunterricht oder die Maskenpflicht: All diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Ausbreitung des Corona-Virus zu verhindern. Wie die Grafik zeigt, haben die verschiedenen Beschränkungen ihre Wirkung entfaltet.

Jeweils rund eine Woche nach Einführung der Restriktionen war die Zahl der Neuinfizierten rückläufig. Dieser zeitliche Verzug ist durch die Inkubationszeit zu begründen. Im Mittel beträgt die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch von Covid-19 laut dem RKI fünf bis sechs Tage.

In anderen Worten: Sollte es beispielsweise aufgrund der Urlaubsrückkehrer und der Vernachlässigung der Corona-Vorschriften weiterhin zu vermehrten Ansteckungen kommen, kann dies erst rund eine Woche später an den Zahlen abgelesen werden.

Dateiname : Aktueller RKI Bericht
Dateigröße : 1296109
Datum : 07.10.2020
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