1. Aktuelle Corona-Lage - Mehrere Infektionen an Karlsruher Schulen
Die kurze Entspannung der Corona-Lage im Stadt- und Landkreis Karlsruhe ist vorbei: Waren vergangene Woche noch 56 Menschen in der Fächerstadt mit dem Virus infiziert, sind es am Donnerstag, 24. September, schon 80 - und damit erneut fünf mehr als am Tag zuvor.
Auch das Robert-Koch-Institut (RKI) warnt in seinem aktuellsten Lagebericht: "Nach einer vorübergehenden Stabilisierung der Fallzahlen auf einem erhöhten Niveau ist aktuell ein weiterer Anstieg der Übertragungen in der Bevölkerung in Deutschland zu beobachten. Daher muss die Lage weiterhin sorgfältig beobachtet werden."

Besonders in den Schulen, die in ganz Baden-Württemberg seit rund eineinhalb Wochen wieder im Präsenzunterricht lehren, könnte die Situation schnell kritisch werden. So wurden schon in der ersten Schulwoche erste Corona-Fälle an Karlsruher Schulen gemeldet, Kontaktpersonen ermittelt und nach Hause in Quarantäne geschickt.
Sechs bestätigte Fälle an Schulen
Laut mehreren Medienberichten waren dabei drei Schulen in der Karlsruher Waldstadt betroffen: Die Europäische Schule (2 Fälle), die Eichendorff Grund- und Werkrealschule (1 Fall) und das Otto-Hahn-Gymnasium (1 Fall).
Wie das Regierungspräsidium Karlsruhe (RP) nun gegenüber ka-news.de bestätigt, sind Fälle an weiteren Schulen hinzugekommen: An der Grundschule Grünwinkel und der Engelbert-Bohn-Schule in Oberreut hat sich jeweils ein Kind mit Covid-19 infiziert.
Für Kontaktpersonen gilt generell eine Quarantäne-Zeit von 14 Tagen. Virus-Infizierte müssen mindestens zehn Tage zu Hause bleiben - die zwei letzten Tage symptomfrei.
Situation ist "unter Kontrolle"
Auch wenn die Corona-Fälle an den Karlsruher Schulen auf den ersten Blick bedenklich wirken - von einem "Ausbruch" könne bislang noch nicht die Rede sein, so das Gesundheitsamt auf ka-news.de-Nachfrage. Vielmehr handele es sich hierbei um Einzelfälle, die schnell erkannt wurden.
Eine erneute Verschärfung der Maßnahmen sei daher nicht notwendig, da die Schulen gute Hygienekonzepte erarbeitet hätten. "Somit ist die Lage unter Kontrolle." Das RP allerdings mahnt: Sollte sich die Situation verschlimmern, seien weitere Schließungen denkbar.
2. Entwicklungen der Neuinfektionen in Karlsruhe
Im Verlauf der Corona-Pandemie hat Karlsruhe nun seinen dritten Höhepunkt hinter sich. Wie die Grafik zeigt, kletterte die Rate der Neuansteckungen während der Sommermonate und zum Schulbeginn erneut in die Höhe.
Neben den Lockerungen der Corona-Bedingungen ist das vor allem auf Reiserückkehrer aus Urlaubsländern und auf Privatfeiern zurückzuführen. Schulbetriebe fallen dabei weniger ins Gewicht.
Nach dem großen Ausbruch in März und April hat die Fächerstadt bereits eine zweite, kleinere Spitze hinter sich: Nachdem das Infektionsgeschehen über mehrere Wochen nahezu zum Stillstand kam, stiegen Ende Juni die Zahlen wieder an.
3. So erfolgreich waren die Maßnahmen in Karlsruhe
Ob Schließung des Einzelhandels, Fernunterricht oder die Maskenpflicht: All diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Ausbreitung des Corona-Virus zu verhindern. Wie die Grafik zeigt, haben die verschiedenen Beschränkungen ihre Wirkung entfaltet.
Jeweils rund eine Woche nach Einführung der Restriktionen war die Zahl der Neuinfizierten rückläufig. Dieser zeitliche Verzug ist durch die Inkubationszeit zu begründen. Im Mittel beträgt die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch von Covid-19 laut dem RKI fünf bis sechs Tage.
In anderen Worten: Sollte es beispielsweise aufgrund der Urlaubsrückkehrer und der Vernachlässigung der Corona-Vorschriften weiterhin zu vermehrten Ansteckungen kommen, kann dies erst rund eine Woche später an den Zahlen abgelesen werden.
Dateiname | : | Aktueller RKI-Lagebericht |
Dateigröße | : | 1330976 |
Datum | : | 23.09.2020 |
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