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Mit 5,2 Millionen Euro flossen 300.000 Euro mehr in die öffentlichen Bäder als im vergangenen Jahr. "Diese waren für Investitionen", erklärte Bürgermeister Martin Lenz beim Vor-Ort-Termin am Montag. Beispielsweise wurde das Dampfbad im Europabad neu gestaltet. Doch der Anstieg sei noch völlig im Rahmen, Ziel sei es stets unterhalb der Sechs-Millionen-Marke zu bleiben. "In den letzten zehn Jahren liegen wir durchschnittlich bei 5,4 Millionen Euro."

Europabad ist der Musterschüler

Eine musterhafte Entwicklung legte das Europabad hin. Mit einem Umsatz von über fünf Millionen Euro lagen die Einnahmen über den Ausgaben, sodass ein Plus von 240.000 Euro bleibt. Oliver Sternagel, Chef der Karlsruher Bädergesellschaft, zeigte sich stolz: "Gerade in Zeiten steigender Energiekosten ist das ein sehr gutes Ergebnis." Seit der Eröffnung 2009 konnte der Umsatz verdoppelt werden, die Besucherzahlen steigen kontinuierlich an. "Ein besonderes Plus haben wir im Saunabereich." Mit einem Zuwachs von fast 30 Prozent zeige sich, dass die neu gestaltete Saunalandschaft gut angenommen werde.

Mit 340.926 Besuchern ist das Fächerbad das zweitbeliebteste Bad des Jahres. Hier wolle man künftig auch den Sanierungsstau abbauen, um das Bad noch attraktiver zu machen. Auf dem dritten Platz landet das Vierordtbad (112.505 Besucher). Hier gibt es seit Oktober 2013 ebenfalls eine besondere Sauna: Ausgelegt mit Majolika-Fliesen aus der Karlsruher Manufraktur können Badegäste hier im Dampf entspannen. Bei den Freibädern hat Rappenwört mit 166.097 Besuchern die Nase vorn. 

"Wir hatten 2009 ein großes Defizit in der Karlsruher Bäderlandschaft", erinnerte Lenz. "Damals hätten wir noch nicht geahnt, welche Erfolgsgeschichte wir haben werden." Man könne endlich einmal durchschnaufen, aber übermütig werden dürfe man nicht. Außerdem betonte er, dass man den Erfolg nicht dem Europabad allein anrechnen dürfe. "Alle Bäder haben gewonnen. Eigentlich müsste man die Stadt 'Bad Karlsruhe' nennen", witzelte er.

Großer Zulauf aus Frankreich

"In Karlsruhe können wir sogar kostenloses Baden anbieten", ergänzte Sternagel. Das sei in anderen Städten undenkbar, dort müssten Bäder geschlossen werden. In Karlsruhe dagegen wolle man alle halten. "Bäder sind eine Form des Kulturgutes. Man kann damit keine schwarzen Zahlen schreiben", so der Chef der Bäder in Bezug auf die Subventionen. "Als Stadt muss man sich entscheiden, ob man das für seine Bürger leisten will oder nicht."

Nun gehe es daran, den bisherigen Erfolg zu halten und auszubauen. Im Europabad soll der Wellness- und Massagebereich ausgebaut werden, denn die Auslastung des bisherigen Raums sei sehr hoch. Auch eine neue Rutsche wird es künftig geben. Die mehrsprachige Homepage und Werbung, auch im Elsass, locke auch Besucher aus Frankreich an, freute sich Sternagel. Die Tendenz sei steigend. "Wenn in Frankreich Feiertage sind, sind mehr als 50 Prozent unserer Gäste Franzosen."

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