Seit Anfang 2024 ist die Entsorgungsfirma K+G für die Abholung der Wertstofftonnen in Karlsruhe verantwortlich. Doch der Übergang verläuft von Beginn an holprig, und bis heute wird der gewohnte Vollservice nicht erbracht. Die Bürger klagen über verspätete oder gar nicht geleerte Tonnen.

Die Nachverhandlungen zwischen der Stadt und K+G sollten Abhilfe schaffen, wurden jedoch von der Vergabekammer des Regierungspräsidiums Karlsruhe für unzulässig erklärt. Zudem mehren sich die Beschwerden über unzuverlässige Leerungen.
Stadt prüft rechtliche Schritte gegen K+G
Nach der Entscheidung der Vergabekammer kündigte K+G an, bei verschlossenen Haus- und Hoftüren künftig nicht mehr zu klingeln. Zusätzliche Leistungen würden nur noch auf vertraglicher Basis mit den Eigentümern erbracht. Die Stadt sieht dies als Absage an eine gemeinsame Lösung und prüft nun rechtliche Schritte.

CDU fordert dringende Lösungen für betroffene Bürger
Die CDU hat bereits am 16. Juli einen Antrag an den Gemeinderat gestellt, um dringende Lösungen für die betroffenen Bürger zu finden. Jetzt antwortet die Stadt, dass das "Team Sauberes Karlsruhe" in ständigem Kontakt mit den betroffenen Wohnungsbaugesellschaften und Eigentümern stehe. Die Stadt berate und unterstütze diese bei der Überarbeitung der Behälterstandplätze.
Wohnungsbaugesellschaften suchen eigene Lösungsansätze
Eine große Wohnungsbaugesellschaft hat die Bereitstellung der Wertstofftonnen für Grundstücke ab 27 Metern Entfernung oder mehr als einer Stufe ausgelagert. Eine andere setzt auf bauliche Änderungen der Standplätze. Detaillierte Rückmeldungen über diese Maßnahmen erhält die Stadt jedoch nicht, weshalb sie keine genaue Einschätzung der betroffenen Objekte abgeben kann.

Keine Anpassung der Müllgebühren trotz voller Tonnen
Trotz der ungeleerten Tonnen erklärt die Stadt, dass eine Reduktion der Abfallgebühren – selbst wenn die Bescheide angepasst würden – nicht vorgesehen sei und auch nicht auf Antrag erfolgen könne. In Abstimmung mit dem Betreiber Dualer Systeme (BDS) werden weitere Maßnahmen gegenüber K+G geprüft. In den jüngsten Gesprächen mit K+G forderte die Stadt mit Nachdruck eine zuverlässige Leistungserbringung, bessere Öffentlichkeitsarbeit und eine verbesserte Erreichbarkeit.