"Derzeit stehen noch Regelungen der Straßenverkehrsordnung im Weg, hier müsste also der Gesetzgeber neue Rahmenbedingungen schaffen", sagt Uwe Timrott von der Wirtschaftsföderung der Stadt auf Anfrage von ka-news. Dort ist er seines Zeichens Ansprechpartner im Bereich der Netzwerkbetreuung von Unternehmen und Forschungseinrichtungen speziell in Bezug auf Automotive Engineering Network Trend und Wachstumsmärkte.
Keine Sonderstellung für E-Fahrzeuge
Derzeit sind in Karlsruhe 100 Fahrzeuge mit Elektromotor zugelassen, teilt das Ordnungsamt gegenüber ka-news mit. Darunter sind jedoch nur 68 Pkw. Der Rest setzt sich zusammen aus Lkw, Krafträdern und sogar einem Stapler. Gemessen an dem Ziel bis 2020 eine Millionen E-Autos auf deutschen Straßen zu haben, ist also noch viel zu tun.
Gratisparkplätze sollen hier laut Bund und Ländern helfen. "Parkerleichterungen beziehungsweise -befreiungen richten sich nach den Vorgaben der Straßenverkehrsordnung. Diese sieht keine Sonderstellung für Elektrofahrzeuge vor", so Timrott. Das gelte für Elektroautos ebenso wie für Elektroräder, auch Pedelecs genannt. Dagegen gebe es bereits gesondert ausgewiesene Parkplätze - natürlich in der Nähe der vorhandenen Ladestationen. Eine kleine Besonderheit haben E-Fahrzeuge dann aber doch: "Elektrofahrzeuge sind von der KFZ-Steuer befreit."
Öffentliche Ladestationen: Probleme mit Vandalismus
Immer wieder taucht jedoch das Lade-Problem in Zusammenhang mit Elektromobilität auf. Man ist noch weit davon entfernt, von flächendeckenden Ladestationen zu sprechen. Große Projekte in diesem Rahmen gibt es beispielsweise in Berlin. Hier werden ganze Straßen zu Ladestationen - einfach über die Straßenlaternen. Karlsruhe kann immerhin schon 26 Säulen aufweisen, an denen E-Fahrzeugnutzer ihre Fahrzeuge aufladen können.
Weitere öffentliche Ladeplätze sind laut Timrott zunächst nicht geplant - auch weil diesen vorallem zwei Probleme aufweisen: "Vandalismus - deshalb sind die Ladeplätze meist in überwachten Garagen, zum Beispiel in der Schloßgarten-Tiefgarage." Hinzu kommt eine - zumindest jetzt noch - unzureichende Rentabilität der Ladestationen. Natürlich kann auch jeder sein Auto an der heimischen Steckdose aufladen - sofern die häuslichen Gegebenheiten dies zulassen.
"Denkbar aber wäre beispielsweise auch eine Kooperation mit großen Einkaufszentren", regt Timrott an. Frei nach dem Motto "Kaufen Sie bei uns ein - solange können Sie kostenlos Ihre Fahrzeugbatterie laden" könne man damit beiden Seiten dienen. Über solche Konzepte sei bereits intensiv nachgedacht worden. Eine Umsetzung sei jedoch noch nicht in Sicht. Ob nun mit Werbekampagnen oder Gratisparkplätzen: Die Voraussetzungen für Elektromobilität sind weder in der Fächerstadt noch in Deutschland hervorragend.
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