In den letzten Jahren wurden in Karlsruhe zahlreiche Hotelbauprojekte realisiert. Unter anderem eröffnete im Mai 2023 das Premier Inn sein erstes Haus in Karlsruhe. Ein Monat später feierte das Intercity Hotel seine Neueröffnung. Zuletzt wurde im Juni 2024 das erste Hotel der Kette Motel-One eröffnet.

2016: 900 neue Hotelzimmer bis 2030
In den vergangenen Jahren - genauer gesagt seit 2016 hat Karlsruhe aufgerüstet: Bis 2030 sollten insgesamt 900 neue Zimmer entstehen.

Ein Hotelgutachten aus dem Jahr 2008 hat ergeben, dass Karlsruhe große Defizite aufweise. Es mangelte an Zimmern - insbesondere für die Geschäftsreisenden. "Große Kongresse konnten nicht nach Karlsruhe geholt werden, weil die Zimmerkapazitäten nicht genügten", so die erste Bürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz.

Ziel bereits 2024 erreicht
2016 hat es zu dem Gutachten eine Fortschreibung gegeben, woraufhin neue Hotels in Karlsruhe errichtet wurden. Bis 2030 sollten die Mängel behoben werden. "Doch bereits 2019 erkannte die Stadt, dass sie ihr Ziel möglicherweise früher erreichen könnte", sagt Luczak-Schwarz.

Deshalb ließ die dwif-Consulting GmbH im Jahr 2024 ein weiteres Hotelgutachten erstellen, das am Freitag, den 29. November, der Presse vorgestellt wurde.
"Karlsruhe hat keinen Bedarf mehr für neue Hotels."
Heiko Rainer von der dwif-Consulting GmbH fasst die neusten Entwicklungen zusammen: "Karlsruhe hat keinen Bedarf mehr für neue Hotels."

Die Stadt habe einen großen Geschäftsreiseanteil, darum stieg der Bedarf an Zimmern nach der Pandemie erst langsamer wieder an. Dennoch steige die Nachfrage seither stetig - bis heute.
Wiedereröffnung der Stadthalle: Mehr Kongresse und neue Gäste erwartet
Der Trend soll auch weiterhin nach oben gehen. Mit der Wiedereröffnung der Stadthalle sollen mehr Kongresse in die Fächerstadt kommen. Und Hotelketten bringen zudem eine eigene Nachfrage mit sich - sie bringen quasi ihre eigenen Gäste mit.

Bestandhotels profitieren von Investitionen
"Insgesamt hat sich der Hotelmarkt in Karlsruhe in allen Punkten positiv entwickelt", so Rainer. Hervorzuheben sei: Auch Bestandhotels nutzten die Pandemie für Erneuerungen. "Es wurden viele und große Investitionen gemacht, das zeigt auch die gestiegene Qualität in allen Bereichen."
Modernisierung statt Neubau: Warum jetzt mehr Hotels dem Markt schaden würden
Kleine Defizite würde die Fächerstadt weiterhin im Segment "Low-Budget" Unterkünfte aufweisen, wie Jugendherbergen und spezialisierten Angeboten, wie Motto oder Wellness-Hotels.

Diese Defizite ließen sich laut Rainer aber nicht mit weiteren neuen Hotels lösen, sondern durch die weitere Umrüstung und Modernisierung von bestehenden Hotels: "Mehr Hotels tun dem Standort auch nicht gut", schließt Rainer.