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Karlsruhe: Über eine Million Übernachtungen: Braucht Karlsruhe mehr Hotels?

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Über eine Million Übernachtungen: Braucht Karlsruhe mehr Hotels?

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    Zentral: Über 80 Prozent der Umfrage-Teilnehmer wünschen sich mehr Hotels in der Karlsruher Innenstadt.
    Zentral: Über 80 Prozent der Umfrage-Teilnehmer wünschen sich mehr Hotels in der Karlsruher Innenstadt. Foto: (myh)

    Der Beherbergungssektor Karlsruhe hat sich seit dem Jahr 2000 überaus dynamisch und positiv entwickelt. Einem Kapazitätszuwachs beim Bettenangebot um 45 Prozent steht im Zeitraum 2000 bis 2015 ein deutlich höherer Anstieg bei der Nachfrage gegenüber.

    Die Ankünfte verdoppelten sich fast und das Übernachtungsaufkommen stieg um 81 Prozent an. Zu diesen Ergebnissen kam die Unternehmensberatung ghh consult GmbH Dr. Hank-Haas & Kunz, die vom Amt für Stadtentwicklung der Stadt Karlsruhe beauftragt wurde, ein Gutachten zur Analyse des Hotelbedarfs in Karlsruhe zu erstellen.

    Karlsruhe benötigt mehr Hotels, so die Schlussfolgerung des Gutachtens. "In jünster Vergangenheit (2010 bis 2015) nahm das Bettenangebot nur um acht Prozent zu, während das Übernachtungsaufkommen im selben Zeitraum allerdings um 16 Prozent anstieg", erklärt Elmar Kunz, von der ghh consult.

    Wer reist nach Karlsruhe?

    Den größten Anteil der Übernachtungsgäste in Karlsruhe sind Geschäftsreisende, besonders im Bereich der Messen und Kongresse hat dieser Bereich deutlich zugenommen. Aber auch das Segment Tourismus/ private Übernachtungen gewinnt in Karlsruhe zunehmende Relevanz. "Man kann aktuell von einem 70-30-Verhältnis ausgehen", informiert die für den Tourismus verantwortliche Bürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz.

    Da das Segment der Geschäftsreisenden dennoch sehr hoch ist, sind Kapazitäten im Bereich hochwertiger Business- und Tagungshotels notwendig. Denn mehr als 80 Prozent aller Beherbergungsbetriebe in Karlsruhe weisen nur eine Kapazität von 100 Zimmern auf. "Die Karlsruher Hotellerie ist stark von kleineren Betrieben dominiert. Es besteht Nachholbedarf bei prominenten Marken mit nationaler und internationaler Strahlkraft, um so einen Mehrwert zu schaffen", folgert Kunz.

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    Foto: (myh)

    (Dringender Nachholbedarf sieht das Gutachten in der drei- und vier-Sterne-Hotellerie.)

    Mehr Hotels in der Innenstadt

    Das derzeitige Hotelangebot der Stadt Karlsruhe wird den gegenwärtigen und auch zukünftigen Nachfrageerwartungen und Anforderungen nicht gerecht - Kapazitätsengpässe entstehen. "Schon jetzt können bestimmte Großkongresse- und veranstaltungen aufgrund fehlender Hotelkapazitäten nicht durchgeführt werden. Während größerer Messen und Veranstaltungen müssen Menschen sogar in Ausweichhotel in einem weiten Umkreis untergebracht werden", so Kunz weiter.

    Der dringende Bedarf nach zusätzlichen Hotelkapazitäten wird ebenfalls in einer Befragung von rund 60 Karlsruher Unternehmen sowie Messe- und Kongressveranstalter deutlich. So wünschen sich, laut den Umfrageergebnissen der Unternehmensberatung ghh consult GmbH, 81 Prozent der Teilnehmer mehr Hotels in der Karlsruher Innenstadt. 20 Prozent sehen zukünftige Hotels in Messenähe, während sich 14 Prozent neue Hotelkapazitäten in Autobahnnähe wünschen.

    Zukunfts-Szenario

    "Gegenüber dem Jahr 2016 werden laut realistischem Szenario im Jahr 2030 zusätzlich rund 900 Hotelzimmer erforderlich sein. Dies entspricht bei einer durchschnittlichen Betriebsgröße von 180 bis 200 Zimmern etwa vier bis fünf neuen Hotels in Karlsruhe", resümiert Kunz.

    Städtische Flächen für potenzielle Hotelansiedelungen sieht Kunz beispielsweise im Bereich des Entwicklungsquartiers Hauptbahnhof Süd sowie im Technologiepark. "Aktuell ist noch nichts Konkretes geplant. Allerdings gibt es durchaus Flächen für neue Hotels - auch in der Innenstadt", bestätigt Luczak-Schwarz.

    Was wird aus den kleinen Hotels?

    Doch was wird aus den kleineren Hotels, wenn in Karlsruhe möglicherweise bald größere, neuere, Markenhotels wachsen? "Wir sind unendlich stolz auf unsere bestehende Hotellerie", verkündet Luczak-Schwarz. Auch Elmar Kunz fügt hinzu: "Die bestehende Hotellerie in Karlsruhe macht einen guten Job. Karlsruhe steht überdurchschnittlich gut da." Die bestehende Hotellerie soll daher gehalten werden. "Neue und alte bereits bestehende Hotels brauchen sich gegenseitig", fügt Andrea Scholz (Stadt Karlsruhe/ Wirtschaftsförderung) hinzu.

    Die Unternehmensberatung ghh consult GmbH sieht den zusätzlichen Bedarf von 900 Hotelzimmern bis 2030 nicht nur in großen Hotels. Vielmehr sieht das Unternehmen ein neues Hotel im zwei-Sterne-Bereich, zwei bis drei neue Hotel im drei-Sterne-/ Superior-Bereich und ein weiteres neues Hotel im vier-Sterne-Bereich.

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