Die Sache scheint klar: Das Verkaufsverbot für Alkohol ab 22 Uhr ist "überflüssig!", sagt die Mehrheit der teilnehmenden ka-news-Leser. "Wer Alkohol trinken möchte, organisiert ihn vor 22 Uhr", so das Votum von 69,38 Prozent. Die meisten Kommentare der ka-news-Leserschlagen in die selbe Kerbe: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg - und so gebe es zahlreiche Möglichkeiten an Alkohol zu kommen - vor 22 Uhr.
"Gesetz mit minimalem Nutzen schränkt Gesellschaft ein."
"Blödsinn", sagt andi79 . Auch in der Kneipe könnten sich Jugendliche für wenig Geld nach 22 Uhr ihren Alkohol besorgen, bemängelt der Leser. "Das Problem, was hier die meisten verdrängen ist einfach die Tatsache, dass es große Brüder gibt, die ihren kleinen gern mal aus der Patsche helfen. Wer Alk will, der bekommt auch welchen", ist sich zumindest User Toby sicher. Viele Leser sehen auch sich selbst durch das Gesetz eingeschränkt.
"Die Aufregung ist ja auch eher darauf bezogen, daß es ein Gesetz mit minimalem Nutzen (nur die dümmsten Säufer vergessen vorher ihren Sprit zu besorgen) die gesamte Gesellschaft 'einschränkt' ", findet Leser frischluftschneise. Auch ruedigerp fühlt sich bevormundet durch das Gesetz, das seit 1. März 2010 den Verkauf von Alkohol einschränken soll. "Als Erwachsener Mensch finde ich es eine Bevormundung Alkohol nach 22 Uhr nicht zu erlauben. Aber was bringt das Gesetz?", fragt er sich und ist der Meinung, dass es "nix" bringe.
Verkaufsverbot? ka-news-Leser fordern auch mehr Präventionsarbeit
KscFreund ist der Meinung, dass Erwachsene von "Sesselpuppsern der Gesetzgebung" bevormundet würden. "Warum sollten sich Erwachsene nach 22 Uhr kein Bier leisten dürfen, nur wegen den Jugendlichen", bemerkt er.
Viele ka-news-Leser fordern indes eine schärfere Kontrolle der Heranwachsenden, die über das nächtliche Verkaufsverbot hinausgeht. 19,74 Prozent der Umfrageteilnehmer sind der Meinung: "Präventionsarbeit muss aber mehr umfassen als ein Verkaufsverbot." Noch weiter geht Leser Profian: "Es wäre an der Zeit über ein generelles Ausschankverbot nach 0 Uhr nachzudenken. Damit es auch eingehalten wird, rigorose Kontrollen und vor allem Polizeipräsenz und Alkoholkontrollen."
"Warum wird da nicht mehr kontrolliert? Oder Verkehrsüberwachung, da wird lieber geschaut ob einer 20 Kilometer pro Stunde zu schnell über die Vogesenbrücke fährt statt mal abends öfter pusten zu lassen", so frischluftschneise. Gerade an Ausfallstraßen oder in der Nähe von Diskotheken wäre das doch gut machbar, findet er. Toby hingegen sieht Licht am Ende des dunklen Alkoholtunnels: "Karlsruhe hat einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. In 90 Prozent der Fälle bekommt zur Zeit hier in Karlsruhe ein Minderjähriger keinen harten Alkohol verkauft, denn kontrolliert wird jeder, der auch nur ansatzweise jung aussieht."
Nur jeder zehnte Teilnehmer an der ka-news-Umfrage sieht das Landesgesetz als sinnvoll an. "So werden Saufgelage in der Stadt verhindert", finden 10,65 Prozent. Zu diesem Thema keine Meinung haben 0,23 Prozent der abstimmenden Leser.
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