1. Aktuelle Corona-Lage: Inzidenz bleibt hoch

Ein Blick auf die aktuellen Zahlen zeigt: Die Corona-Lage im Stadt- und Landkreis Karlsruhe bleibt angespannt, denn: Die Anzahl der Neuinfektionen haben sich inzwischen auf einem recht hohen Niveau eingependelt.

Zum Vergleich: Waren am Mittwoch, 17. März, 437 Menschen mit dem Virus infiziert, sind es am Donnerstag, 8. April, 446. Als genesen gelten 7.768 Personen. Der 7 Tage-Inzidenzwert liegt im Stadtkreis Karlsruhe bei 88,1 und im Landkreis bei 100,9. Aufgrund der Feiertage wurde jedoch auch weniger getestet.

Corona-Lagekarte 08. April
Bild: Landratsamt Karlsruhe

Deshalb warnt das Robert Koch Institut in seinem aktuellsten Lagebericht: "Die Zahl der Übertragungen von Covid-19 in der Bevölkerung nimmt in Deutschland deutlich zu. Das RKI schätzt die Gefährdung für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland insgesamt als sehr hoch ein."

593 Corona-Tote in Karlsruhe

Corona hat Karlsruhe also noch immer fest im Griff, was sich nicht nur in den Infektionszahlen, sondern auch in den Todesfällen niederschlägt. Laut Meldezahlen des Karlsruher Landratsamtes seien bisher 593 Menschen im Stadt- und Landkreis Karlsruhe an dem Virus gestorben. Zumeist sind sogenannte thromboembolische Ereignisse, wie zum Beispiel Lungenembolien, dafür verantwortlich.

Das könnte Sie auch interessieren

Damit liege die geschätzte Sterblichkeitsrate des Corona-Virus nach Angaben des Gesundheitsamtes Karlsruhe bei zirka 2,5 Prozent in Baden-Württemberg und bei rund 2,9 Prozent im Karlsruher Stadt- und Landkreis. (Stand: März 2021). 

"Gerade in den Zeiten der hohen Inzidenzen im Dezember und Januar haben wir viele Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 Infektionen gemeldet bekommen", erklärt der stellvertretende Leiter des Gesundheitsamtes, Ulrich Wagner. "Wir gehen davon aus, dass sich dies auch statistisch bemerkbar machen wird. Die diesbezügliche Datenbewertung von Seiten des Landes steht noch aus."

Mehr Todesfälle durch Covid-19 als durch Grippe?

Auch der all so oft beliebte Vergleich zwischen der Influenza und dem Corona-Virus sei im Bezug auf die Sterblichkeitsrate wegen mangelnder Studien "sehr wacklig". So beruhe die Sterblichkeitserfassung bei der Grippe meistens auf Rechenmodellen, während die Zahlen für Corona auf den Meldedaten und Ermittlungen der Gesundheitsämter basieren - alles mit Vor- und Nachteilen, wie Wagner gegenüber ka-news.de erklärt.

Ulrich Wagner - Landratsamt Pressekonferenz
Bild: Verena Müller-Witt

Dennoch: "Wir haben jetzt innerhalb eines Jahres Pandemie in Deutschland mehr als 70.000 Menschen erfasst, die im Zusammenhang mit SARS-CoV-2 gestorben sind. Diese Zahl liegt deutlich über den errechneten Todesfallzahlen für eine jährliche Grippesaison", so der Experte.

Zum Vergleich: Nach Angaben des RKI hat die Influenza für die Saison 2017/2018, der letzten größeren Grippewelle, etwa 25.000 Menschen deutschlandweit das Leben gekostet. 

Das könnte Sie auch interessieren

Für einen generellen Vergleich der Sterblichkeitsrate reiche dies aber noch nicht aus. "Dieses Jahr beobachten wir nahezu keine Influenza, weil die Maßnahmen gegen Corona die Influenza nahezu verschwinden lassen. Wir kennen dieses neue Corona-Virus auch erst ein Jahr. Für bessere wissenschaftliche Aussagen über die Mortalität wird es noch Zeit brauchen", so Wagner weiter.

2. Entwicklungen der Neuinfektionen in Karlsruhe

Im Verlauf der Corona-Pandemie hat Karlsruhe nun mehrere Hochs und Tiefs hinter sich. Wie die Grafik zeigt, kletterte die Rate der Neuansteckungen zuletzt im November 2020 in die Höhe. Durch einen erneuten Lockdown begannen die Neuinfektionen zu sinken, verfolgen aber seit März wieder einen Aufwärtstrend.

Inzwischen sind die Infektionsketten oft nicht mehr bis zu ihrem Ursprung zurückzuverfolgen, weshalb eine eindeutige Zuordnung schwierig ist. Reiserückkehrer spielten laut Gesundheitsamt nahezu keine Rolle mehr. Stattdessen seien die meisten Ansteckungen auf den eigenen Familienkreis, Schulen oder auf Betriebe zurückzuführen.

3. So erfolgreich waren die Maßnahmen in Karlsruhe

Ob Schließung des Einzelhandels, Fernunterricht oder die Maskenpflicht: All diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Ausbreitung des Corona-Virus zu verhindern. Wie die Grafik zeigt, haben die verschiedenen Beschränkungen jeweils ihre Wirkung entfaltet.

Jeweils rund eine Woche nach Einführung der Restriktionen war die Zahl der Neuinfizierten rückläufig. Dieser zeitliche Verzug ist durch die Inkubationszeit zu begründen. Im Mittel beträgt die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch von Covid-19 laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) fünf bis sechs Tage. In anderen Worten: Sollte es aufgrund der Vernachlässigung der Corona-Vorschriften zu vermehrten Ansteckungen kommen, kann dies erst rund eine Woche später an den Zahlen abgelesen werden.

Dateiname : RKI Bericht 7.4
Dateigröße : 3018909
Datum : 08.04.2021
Download : Jetzt herunterladen
 
Mehr zum Thema Coronavirus-Karlsruhe: Corona-Virus in Karlsruhe