"Ich entferne auch Haufen von anderen Hunden, um bei den Leuten den Nachahmungseffekt zu wecken", erzählt Hundebeauftragte Nora Hartmann-von-Nievenheim im Pressegespräch.
"Ein Hund ist kein Spielzeug, sondern Individuum"
Ihr größtes Ziel sei es, den Respekt bei Hundebesitzern zu erhöhen. "Ein Passant sollte nicht die Straßenseite wechseln müssen, nur weil er Angst vor Hunden hat." Dann sei es Aufgabe des Tierhalters, Bello so lange im Zaum zu halten, bis der Fußgänger in Ruhe vorbei gelaufen ist.
Kinder sind ebenfalls Teil ihrer Arbeit - bei den Sprösslingen sei jedoch weder eine generelle Angst vor Hunden noch ein ungestümes Zugehen auf Hunde gut. "Ein Hund soll kein Spielzeug sein, Kinder müssen lernen, dass ein Hund ein Individuum ist." Respekt sei auch hier maßgebend: Kinder, die auf alle Vierbeiner zurennen und sie streicheln werden eventuell gebissen oder angeknurrt, denn nicht jeder Hund sei freundlich, ausgeglichen oder gut erzogen. "Und selbst wenn: Auch gut erzogene Hunde können mal einen schlechten Tag haben, dann lässt man sie besser in Ruhe", erklärt Hartmann-von-Nievenheim.
Damit Hundehalter lernen ihr Tier besser einzuschätzen und zu erziehen plädiert die Hundebeauftragte für den Hundeführerschein: "Mit Kindern geht man auch in den Sportverein um sie zu fördern, wieso also nicht mit Hunden?" Weiterhin setzt sie sich dafür ein, dass Tüten nicht nur in Behörden ausliegen, sondern zum Beispiel auch im Supermarkt. "Gerade laufen die Endverhandlungen mit 'dm', damit die Tüten ins Sortiment kommen." Dort soll sie dann jeder Hundebesitzer kostenlos mitnehmen können.
"Die Hinterlassenschaften der Hunde sind ein leidiges Thema", bekräftigt auch die Leiterin des Karlsruher Kinderbüros Frauke Zahradnik. Deswegen versuche das Projekt "Hundebeauftragte" beide Seiten - Hundehalter und Nicht-Hundehalter - zu verbinden. Es setze auf Verständnis und Einsicht, indem "jemand da ist, der sagt wie es richtig geht, aber auch für Wünsche und Bedürfnisse offen ist."
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