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Karlsruhe: Hundeangriff auf 8-Jährige in Karlsruhe - Peta sagt: "bei Bissen ist fast immer der Halter schuld!"

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Hundeangriff auf 8-Jährige in Karlsruhe - Peta sagt: "bei Bissen ist fast immer der Halter schuld!"

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    Hund fletscht die Zähne. Ein klares Warnsignal!
    Hund fletscht die Zähne. Ein klares Warnsignal! Foto: pixabay.com © freegr

    Nachdem ein Hundehalter die Leine gelöst hatte, war dessen Hund auf ein Mädchen zugesprungen und hat sie gebissen. Der Vorfall ereignete sich auf dem Parkplatz eines Supermarkts – es bestand also Anleinpflicht.

    Folgen wiegen schwer

    Auch wenn die genauen Umstände des Angriffs weiterhin unklar sind, so scheint eine Sache sternenklar: So etwas darf nicht passieren, denn die möglichen Folgen wiegen schwer – und zwar für alle Beteiligten.

    So sei das junge Mädchen nach dem Angriff umgehend ins Krankenhaus gebracht und medizinisch versorgt worden, erklärt die Polizei in einer Meldung an die Presse. Das Gefahrenpotential von Hundeangriffen zeigt sich allerdings auch in den Konsequenzen für Hund und Halter.

    Tierschutzorganisation für Prävention

    "Wird ein Mensch von einem Hund angegriffen, so kann bei der Polizei eine Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung erstattet werden", erklärt die Tierschutzorganisation Peta, so auch in besagtem Fall. Je nach Schwere des Vorfalls sei es damit allerdings nicht getan.

    (Symbolbild)
    (Symbolbild) Foto: pixabay

    So könne beispielsweise das verpflichtende Tragen eines Maulkorbs oder ein Wesenstest angeordnet werden, so Peta. "In besonders schweren Fällen kann der Amtstierarzt auch die Euthanasierung, also die Tötung des Hundes verordnen."

    Damit solche Konsequenzen für Opfer und Verursacher möglichst gar nicht erst eintreten, macht sich die Tierschutzorganisation für eine präventive Maßnahme stark: den verpflichtenden Hundeführerschein.

    Lösung: Hundeführerschein

    Aus gegebenen Anlass stellt sich die Frage, ob Hundehalter mit ihren Vierbeinen genügend Kompetenz und Vertrauen erworben haben, um im Extremfall richtig zu reagieren – oder ihn sogar ganz zu verhindern. Der "Führerschein" soll dahingehend Abhilfe verschaffen.

    Abschied vom alten «Lappen»: Gewisse Geburtenjahrgänge müssen ihren alten Führerschein bis Mitte Januar umgetauscht haben.
    Abschied vom alten «Lappen»: Gewisse Geburtenjahrgänge müssen ihren alten Führerschein bis Mitte Januar umgetauscht haben. Foto: Andreas Arnold/dpa/dpa-tmn

    In der Regel sei nicht das Ende der Leine das Problem, sondern der, der die Leine führe, sagen die Tierschützer. "Die Verantwortung für derartige Vorfälle liegt meistens beim Hundehalter oder der Hundehalterin", erklärt eine Fachreferentin der Tierschutzorganisation Peta. In seltenen Fällen zeige sich eine tief sitzende Verhaltensauffälligkeit beim Hund.

    Vertrauen schaffen

    Diese sei häufig auf ein traumatisches Erlebnis im Welpenalter zurückzuführen, welches das spätere Verhalten des Hundes nachhaltig präge, so die Fachreferentin. Aber auch in solchen Fällen gebe das richtige Verhalten des Halters die wesentlichen Impulse vor.

    Hunde mit längeren Haaren und Unterwolle muss das Fell im Winter nicht geschoren werden. Es reicht ordentliches Bürsten.
    Hunde mit längeren Haaren und Unterwolle muss das Fell im Winter nicht geschoren werden. Es reicht ordentliches Bürsten. Foto: Christin Klose/dpa-tmn

    "Durch eine vertrauensbasierte und positive Zusammenarbeit zwischen Mensch und Hund kann im Training mit einem professionellen Hundetrainer eine Besserung erzielt werden", sagt die Tierschutzorganisation. Dieses positive Verhältnis zwischen Hund und Halter soll der Hundeführerschein zukünftig bescheinigen.

    "Viele Menschen informieren sich nicht ausreichend!"

    Die Funktion des Hundeführerscheins ginge darüber noch weit hinaus, sagt die Fachreferentin. "Der Hundeführerschein soll durch die Vermittlung von fachkundigem Wissen dem Hund ein artgerechtes und bedürfnisgerechtes Leben ermöglichen." So könne – neben der verbesserten Kommunikation zwischen Hund und Halter – Beißvorfällen vorgebeugt werden.

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    Foto: Reiff

    Als Nebeneffekt sorge der Hundeführerschein dafür, dass von möglichen Spontankäufen der Vierbeiner Abstand genommen werde, meint die Tierschutzorganisation. "Viele Menschen informieren sich ebenso nicht ausreichend, bevor sie den neuen tierischen Mitbewohner adoptieren und so kommt es schnell zu Missverständnissen."

    Wissen gibt Sicherheit

    Auch könne eine nicht artgerechte Haltung, das Risiko für Beißvorfällen erhöhen, so die Fachreferentin. "Daher sollte eine fundierte, fachkundige Fortbildung vor der Aufnahme eines Hundes zwingend vorgeschrieben werden."

    American Staffordshire Terrier. (Symbolbild)
    American Staffordshire Terrier. (Symbolbild) Foto: pixabay.com@Myriams-Fotos

    Diese käme sowohl dem Tier, als auch dem Halter zugute, meint Peta. Die Signale eines Hundes richtig zu deuten und Situationen so angemessen einzuschätzen, soll beiden Parteien Sicherheit geben. "Daher sollte eine fundierte, fachkundige Fortbildung vor der Aufnahme eines Hundes zwingend vorgeschrieben werden", meinen die Tierschützer.

    Wie reagiere ich bei einem Angriff?

    In allen Fällen lässt sich eine Konfrontation allerdings nicht verhindern, weshalb wir einige Tipps der Fachkundigen für euch zusammengetragen habe:

    • Wenn möglich: In Sicherheit bringen
    • Sich ruhig verhalten und hektische Bewegungen möglichst vermeiden
    • Dem Hund nicht in die Augen zu schauen
    • Um Hilfe rufen – entweder durch Passanten oder Halter
    • Objekt zwischen sich und Tier bringen (einen Stock, eine Tasche etc.)
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